ADB:Obbarius, Lobegott Samuel

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Obbarius, Lobegott Samuel“ von Bernhard Anemüller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 84, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Obbarius,_Lobegott_Samuel&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 04:49 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Odilo
Band 24 (1887), S. 84 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Lobegott Samuel Obbarius in der Wikipedia
Lobegott Samuel Obbarius in Wikidata
GND-Nummer 11559938X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|84|84|Obbarius, Lobegott Samuel|Bernhard Anemüller|ADB:Obbarius, Lobegott Samuel}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11559938X}}    

Obbarius: Lobegott Samuel O., geb. am 12. December 1788 zu Heringen, † am 29. December 1860 als Gymnasialprofessor in Rudolstadt, legte den Grund zu seiner wissenschaftlichen Bildung in der Schule seiner Vaterstadt und später auf dem Gymnasium zu Rudolstadt. Im J. 1808 bezog er die Universität Jena. Sein Hauptstudium war Theologie und Philologie, hauptsächlich unter den gelehrten und berühmten Männern Griesbach, Augusti, Gabler, Eichstädt und Walch. Nachdem er 5 Jahre als Hauslehrer in Kelbra gelebt hatte, wurde er zum Subconrector an das Fürstl. Lyceum in Frankenhausen und darauf 1817 zum Collaborator am Kirchenministerium daselbst berufen. 1819 gelangte er zu der durch den Abgang des Professor Abraham Voß erledigten Professur am fürstlichen Gymnasium zu Rudolstadt, in welcher Stelle er bis zu seinem Tode unermüdlich thätig war. 1842 wurde er von der Universität Marburg honoris causa zum Doctor der Philosophie promovirt und 1844 in gleicher Weise als Mitglied in die societas latina Jenensis aufgenommen. Als Lehrer durch tiefe Gründlichkeit in der Behandlung des ihm vorliegenden Stoffes sich auszeichnend, wie als Mensch auf der Höhe sittlichen Ernstes und der damit verbundenen innigsten Humanität stehend, folgte er, ein echter Sohn seines engeren und weiteren Vaterlandes allen auch außerhalb der Schule liegenden Ereignissen mit jener Unparteilichkeit, welche sein nach Wahrheit strebender Sinn zu eigener und anderer Belehrung, zur Nacheiferung und Warnung für seine Schüler ihm ernstlich vorschrieb. In der philologischen Gelehrtenwelt aber hat er sich bleibendes Andenken als Horatianer gestiftet. Von ihm erschien: „Des Q. Horatius Flaccus erster Brief des ersten Buchs, erklärt“ 1822; „Das Lob des Landlebens oder des Q. Hor Fl. 10. Brief des ersten Buchs“ 1824; „Q. Horatii Flacci epistola libri primi secunda. Inest conspectus variantium lectionum ex VII codd. mss. bernensibus haustarum“ 1828; „Qu. Horatii Flacci epistolas commentariis uberrimis instructas ediderunt S. Obbarius et Th. Schmidius in sieben Fascikeln, enthaltend epp. II–XX 1838–1847; auch beziehen sich auf Horaz zwei von ihm geschriebene rudolstädtische Gymnasialprogramme aus den Jahren 1848 und 1850 und 132 in verschiedenen gelehrten Zeitschriften niedergelegte Recensionen und Abhandlungen. – Auch sein Sohn Friedrich August Theodor O., geb. 1817, † 1854 in Wollin als Lehrer an einem Institute, Doctor der Philosophie, hat sich in der gelehrten Welt bekannt gemacht zuerst durch Herausgabe des Boethius („Anicii Manlii Severini Boethii de consolatione philosophiae libri V ad optimorum librr. mss. nondum collatorum fidem recensuit et prolegomenis instruxit Th. Obbarius“); ferner durch: „Prudentii Clem. Aurel. Carmina recensuit et explicavit Th. Obbarius“ 1845; weiter erschienen von ihm: „Des Q. Horatius Flaccus Werke. Deutsche Uebersetzung mit Urtext z. Seite“ 1837; „Q. Horatii Flacci carmina. Kritisch berichtigt, erklärt und mit einer liter.-histor. Einleitung versehen von Th. O.“ 1848; „Des Q. Horatius Flaccus Oden u. Epoden für den Schulgebrauch erklärt von Dr. Th. Obbarius. Herausgegeben von Prof. Dr. L. S. Obbarius 1856. –

Vgl. Rudolstädter Schulprogramm vom Jahre 1862; außerdem die gelehrten Zeitschriften von Seebode, Jahn, Schulz, Zimmermann, Mützell, Schneidewin u. s. w. aus den Jahren 1822–1847.