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Artikel „Neuberger, Theophil“ von Gustav Frank in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 477–478, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Neuberger,_Theophil&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 03:25 Uhr UTC)
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Band 23 (1886), S. 477–478 (Quelle).
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Neuberger: Theophil N., reformirter Theologe, ein Sohn des kurpfälzischen Hofpredigers und nachherigen Inspectors zu Alzey, Martin Neuberger’s, geboren in Jena am 5. Mai 1593, † am 9. Januar 1656 als Superintendent in Cassel, studirte seit 1610 unter David Pareus in Heidelberg, ward 1614 Prediger zu Neuburg bei Heidelberg, 1620 Hofprediger in Heidelberg, 1623 Hofprediger in Güstrow bei dem reformirten Herzog Johann Albrecht. Als dieser sein Land an Wallenstein abtreten mußte, privatisirte N. in Berlin, bis er 1628 vom Landgrafen Wilhelm V. als Hofprediger nach Kassel berufen wurde. Als solcher hat er 1631 am Leipziger Friedenscolloquium theilgenommen, bei welchem die sächsisch-lutherischen und hessisch-brandenburgischen reformirten Theologen für kurze Zeit sich brüderlich nahe traten. Er hat eine Reihe praktischer Schriften, welche in Rotermund’s Fortsetzung zu Jöcher’s Gelehrtenlexikon Bd. V, S. 533 verzeichnet sind, verfaßt. So einen Zungenzaum, Glaubensspiegel, Fluchspiegel, Geizspiegel, Auslegungen der sonntägigen Evangelien, Soliloquia vom göttlichen Leben eines wahren Christen, ein in mehreren Auflagen, zuletzt 1686 erschienenes „Neues Trostbüchlein für alle bedrängte Christen“, ein sehr oft, zuletzt 1793 gedrucktes „Neues Betbuch“, endlich drei „Gedenkpredigten“, die eine bei dem Convente der evangelischen Kurfürsten und Stände zu Leipzig am 25. März 1631, die andere zum Gedächtniß der Zerstörung [478] der Stadt Magdeburg zu Kassel am 1. August 1631, die dritte zum Gedächtniß des Siegs bei Leipzig am 7. September 1631 gehalten.

F. W. Strieder, Hessische Gelehrtengeschichte X, 48–58.