Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Nestler von Speier“ von Karl Bartsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 447, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nestler_von_Speyer&oldid=- (Version vom 9. Oktober 2024, 13:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Nessen, Hajo van
Nächster>>>
Nestroy, Johann
Band 23 (1886), S. 447 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2013, suchen)
Nestler von Speyer in Wikidata
GND-Nummer 100954308
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|23|447|447|Nestler von Speier|Karl Bartsch|ADB:Nestler von Speyer}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100954308}}    

Nestler von Speier, Meistersänger des 15. Jahrhunderts, der den größten Theil der Kolmarer Meisterliederhandschrift geschrieben, den ganzen Codex redigirt und die Umarbeitung und Umschmelzung der älteren Strophenformen in die dem 15. Jahrh. gerechte Weise vorgenommen hat. Er war selbst Dichter; von ihm rührt der „unerkannte Ton“, in welchem er ein Lied von den 72 Namen der Jungfrau Maria verfaßte, die er nach seiner Angabe im Dom zu Regensburg an einer Tafel geschrieben fand; der Ton wurde in der späteren Tradition der Meistersänger (bei Valentin Voigt) Frauenlob beigelegt. Dies wurde Anlaß zu Streitigkeiten in der Sängerschule zu Mainz, der N. angehörte, und wahrscheinlich zur Uebersiedelung mehrerer rheinischer Meistersänger nach Nürnberg, wo Hans Folz und Konrad Nachtigall in dem unerkannten Tone gleichfalls gesungen haben. Den Namen Nestler’s hat uns Hans Sachs in der von ihm angelegten Sammlung von Meistergesängen (in der Berliner Bibliothek) aufbewahrt.

Vgl. Bartsch, Meisterlieder der Kolmarer Handschrift, S. 49, 186; Goedeke in der Germania 15, 197–201; Goedeke, Grundriß 1², 312.