ADB:Nachtigall, Konrad
Hans Folz, von dem er ein Gedicht über die alten Meister in seiner „Schulkunst“ umarbeitete (bei Wackernagel, Kirchenlied 2, 1078 f.; vgl. Schnorr v. Carolsfeld, Zur Geschichte des Meistergesanges, S. 37 ff.); das Gedicht ist dadurch anziehend, daß es 80 Dichter aufzählt, unter denen manche sonst unbekannte Namen, von den bekannten viele in sehr entstellter Form. Die Berliner Sammlung von Meistergesängen, welche Hans Sachs sich anlegte, enthält von ihm noch ein Marienlied im unbekannten Ton, ein anderes von der Empfängniß Mariae in seinem sanften Ton, und ein Weihnachtslied im schönen Ton; andere Weisen von ihm sind nicht durch Lieder zu belegen. Ein seinem Gedächtniß gewidmeter „Anruf an Maria“ hat sich ebenfalls in der Berliner Handschrift erhalten (von Wackernagel 2, 1078 fälschlich K. N. selbst beigelegt). In welchem Verhältniß Michel Nachtigall, der gleichfalls Meistersänger war und in dessen kurzem Ton ein Gedicht von sehr künstlicher Form verfaßt ist, zu K. N. steht, läßt sich nicht ermitteln.
Nachtigall: Konrad N., Meistersänger des 15. Jahrhunderts, seines Handwerks ein Bäcker, der in Nürnberg lebte, ein jüngerer Zeitgenosse von- Vgl. Ph. Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied 2, 1078 f.; Goedeke, Grundriß 1², 316.