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Artikel „Neeffs, Peeter“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 364, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Neeffs,_Peeter&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:45 Uhr UTC)
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Neeffs: Peeter N., Architekturmaler, geb. zu Antwerpen 1570 – nach Anderen viel später – † ebenda um 1656. Die Schreibweise seines Namens variirt, er selbst bezeichnet sich Neeffs, Neefs und Nefs. Von seinen Lebensverhältnissen ist fast nichts bekannt. Ein Schüler des geschätzten Architekturmalers Hendr. Steenwyck, übertraf er diesen bald. In die Lucasgilde zu Antwerpen wurde er als Meister im J. 1610 aufgenommen. Er malte, wie Houbraken sagt, fürstliche Paläste und Gallerien in Perspectiven. Seine Hauptstärke aber bewies er in Darstellung gothischer Kirchen. In der Auffassung und Ausführung solcher Bilder bewies er die vollständigste Kenntniß der Lineal- und Luftperspective. In der Vertheilung des Lichtes und Schattens war er unübertrefflich, und selbst im tiefsten Schatten noch durchsichtig. Größere gerade Linien wußte er durch Grabmäler, Kanzeln u. dergl. angenehm zu unterbrechen. Franck, Teniers, van Brueghel malten oft die figürliche Staffage in dessen Bilder. Auch sein gleichnamiger Sohn (1620 bis um 1675) war in demselben Kunstgenre thätig, und wenn auch ältere Schriftsteller sagen, daß er in der Feinheit der Ausführung seinen Vater nicht erreichte, so läßt sich bis jetzt, wo die Jahreszahl nicht absolut auf den Sohn verweist, eine Sichtung und sichere Scheidung der Werke Beider noch immer nicht bewerkstelligen. Fast alle größeren Sammlungen besitzen Werke derselben. Wir erwähnen eine Befreiung Petri aus dem Gefängnisse in Gent, Ansicht des Domes in Antwerpen im Belvedere zu Wien. Auch Gotha und Dresden besitzen denselben Gegenstand. In Gotha ist auch eine Innenansicht des Tempels zu Jerusalem mit Jupiters Bildsäule darin. In Braunschweig ist das Innere einer gothischen Kirche. Auch die Museen von Amsterdam, Haag, München, Paris und Madrid besitzen ähnliche Bilder. Das Architekturbild in Meiningen trägt das Jahr 1660 und muß darum dem Sohne zugeschrieben werden, dem auch das Bild der Liechtenstein’schen Sammlung in Wien vom J. 1675 sicher gehört.

S. Rathgeber, Annalen. – Immerzeel. – Kramm.