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Artikel „Munier, Ulrich“ von Franz Stanonik in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 14–15, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Munier,_Ulrich&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 09:08 Uhr UTC)
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Munier: Ulrich M., Jesuit, wurde am 13. August 1698 zu Aschaffenburg geboren, studirte daselbst bei den Jesuiten und trat, 18 Jahre alt, in ihren Orden ein. Nach Vollendung des Noviciats lehrte er durch 5 Jahre in verschiedenen Städten die Humaniora, studirte dann im Collegium von Molsheim die Theologie und empfing die Priesterweihe, worauf er wieder im Lehramte verwendet wurde. Er lehrte durch 3 Jahre am Gymnasium, dann durch 5 Jahre die Philosophie, endlich während der letzten 24 Jahre seines Lebens zu Molsheim, Fulda und Würzburg (am letztgenannten Orte vom J. 1744 bis zu seinem am 6. April 1759 erfolgten Tode) die Theologie. Sein Hauptfach war die Dogmatik, doch erklärte er auch die heilige Schrift und lehrte inzwischen ein Jahr lang im Seminarium Carolinum zu Heidelberg die orientalischen Sprachen. Von den zahlreichen Thesen, welche er veröffentlicht hat, mögen nur jene erwähnt werden, denen er Dissertationen beigefügt hat: „Theses theol. de poenitentia etc., adjuncta dissertatione de tuenda fide arcani sacramenti confessionis“ 1745; „Thes. de angelis etc. adj. dissert. de angelorum homines tum impugnantium, tum tutantium officiis“ [15] 1747; „Vindicatio Honorii, pontif. Rom., dissert. sex“ 1748; „De evangelica libertate dissert.“ 1748; „Disquisitio theol. de jurejurando“ 1748. M. wird gewöhnlich auch als Mitverfasser der wenige Jahre nach seinem Tode (1766–71) von seinen jüngeren Collegen Holtzclau, Kilber (vgl. A. D. B. oben XIII, 12 und XV, 735), und Neubauer herausgegebenen und noch in unserem Jahrhunderte zweimal wieder abgedruckten „Theologia Wirceburgensis“ (Paris. 1852–54 und 1880, 10 voll.) genannt, doch rührt nur der „Tractatus de sacramentis poenitentiae et extremae unctionis“ (Wirceb. 1766, in den Pariser Ausgaben t. V, fasc. 2) von ihm her. Doch mag sein Beispiel zum ganzen Unternehmen die Anregung gegeben haben, indem er in Gemeinschaft mit seinen Ordensgenossen Ignaz Seitz und Heinrich Kilber 1749 ein ähnliches dogmatisches Handbuch mit dem Titel: „Institutiones theologicae, in quibus praeter fidei dogmata propugnantur quaestiones scholasticae, quae ad notitiam s. scripturarum, traditionum etc. conducent, ad usum theologiae candidatorum accommodatae“ herauszugeben angefangen hat. Er schrieb hiefür die Tractate: De incarnatione Verbi divini; de jure et justitia und de sacramentis in genere et in specie, zusammen 4 Bde., Würzb. 1749–56.

Ant. Ruland, Series et vitae professorum ss. theologiae, qui Wirceburgi docuerunt, Würzb. 1835, 125 ff.; Hurter, Nomenclat. lit. II, 1237 f. de Backer, Biblioth. des écrivains de la Comp. de Jés. V, 323 ff.; Werner, Gesch. d. kath. Theol. 242.