ADB:Metivier, Johann Baptist
Graf Montgelas am Karolinenplatz (heute im Besitze des Bauraths Heinrich v. Hügel und durch denselben völlig umgestaltet); daneben das durch anmuthige Anlage besonders ausgezeichnete Palais des Baron v. Lotzbeck; das heute noch nach seinem damaligen Besitzer benannte Schlößchen des Kriegsministers Maillot de la Treille in Schwabing; dann 1824 und 1825 die große Synagoge, ferner leitete M. die innere Decoration der protestantischen Kirche, ebenso der Innenräume im Palais des Prinzen Karl von Baiern. Eine vorzügliche Leistung Metivier’s war auch das Palais der Baronin Bayerstorff (in der Briennerstraße), welches durch einfache Schönheit der Façade imponirt und durch die genau berechnete innere Eintheilung angenehm wohnlich überrascht. Besonderen Namen machte sich M. durch den originellen Bau der Synagoge in München (1824 und 1829) und durch das neue Schloß des Fürsten von Thurn- und Taxis nebst den dazu gehörigen Dienstwohnungen, Reitschule und Stallungen in Regensburg. Das Denkmal zum Andenken des Königs Max I. im Bade Kreuth ist nach M. ausgeführt (lithogr. Ansicht von C. F. Heinzmann). Viele treffliche Zeichnungen und Aquarellen mit Ansichten aus München und dessen Umgebung (z. B. Kirche zu Blutenburg) lieferte M. als Albumblütter etc., auch gab er zwei Bände (je aus 5 Heften) „Architektonische Verzierungen“ heraus, dann die „Grundpläne, Durchschnitte, Façaden und Details der Synagoge“ (in 12 Blättern lithographirt von Roehrer und Paeringer) und ebenso mit deutschem und französischem Text: „Grundriß, Durchschnitt, Façaden und Details der fürstlich Thurn- und Taxis’schen Reitbahn und Stallungen in Regensburg 1828–1831“ (München 1836 mit 14 Tafeln).
Metivier: Johann Baptist M., Baumeister, geb. 1781 zu Rennes in der Bretagne, stammte aus einer Künstlerfamilie, welche schon viele Bildhauer und Architekten zählte und sich später in Paris niederließ. Hier bei mehreren ausgezeichneten Baumeistern vielseitig gebildet, kam M. 1811 nach München, erhielt Aufträge von einigen Personen hohen Ranges, erntete Beifall, wurde Inspector der königlichen Baucommission, dann Hofbaudecorateur, 1824 königlicher Baurath und starb angesehen und geachtet im J. 1853. In München baute er das Haus für