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Artikel „Metlinger, Peter“ von Karl Steiff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 519, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Metlinger,_Peter&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 00:02 Uhr UTC)
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Metlinger: Peter M. [WS 1], einer der deutschen Buchdrucker des 15. Jahrhunderts, welche die neue Kunst in fremde Lande getragen haben. Er schlug in Frankreich seine Officin auf, aber nicht blos in Dijon, wie man nach Hain und Panzer meinen sollte, sondern auch und zwar vorher noch in Dôle. Aus letzterer Stadt kennt man zwei Drucke von ihm aus dem Jahre 1490, aus ersterer drei vom Jahre 1491, zu welchen noch ein zweifelhafter von 1490 kommt. In Dôle hat er „Les ordonnances du comté de Bourgogne“ und „Les ordonnances de Louis XI. pour Franche-Comté“ gedruckt, während seine Dijoner Drucke theologischen Inhalts und jedenfalls dem größeren Theil nach von der nahen Abtei Cîteaux aus bestellt worden sind. Da die Zahl dieser Drucke so klein ist, so ist zu vermuthen, daß M. noch anderwärts thätig gewesen. Clément-Janin (s. u.) macht denn auch darauf aufmerksam, daß in Besançon in den Jahren 1486–1488 ein ungenannter Buchdrucker sich aufgehalten hat, dessen Drucke – neun an der Zahl – nach ihm die gleichen Typen wie diejenigen Metlinger’s aufweisen. Derselbe Autor vermuthet auch, daß des Joh. Heberling Lectio super epidemiae morbo, Dolae 1492 aus Metlinger’s Presse hervorgegangen sei. Dieser letztere hätte demgemäß der Reihe nach in folgenden Städten gedruckt: Besançon 1486–88, Dôle 1490, Dijon 1491 und wieder Dôle 1492. Was des Meisters persönliche Verhältnisse betrifft, so wurde nach privater Mittheilung aus Basel ein „Petrus Mettlinger de Augusta“ (Augsburg) 1461 in die dortige Universitätsmatrikel und 1465 in die Liste der dortigen Baccalaureen eingetragen. Mit diesem ist unser M. jedenfalls identisch. Der letztere hat sonach vermuthlich in Basel die Buchdruckerkunst erlernt oder wenigstens dort zuerst ausgeübt, vielleicht bei Joh. Amerbach, von welchem er auch laut einem Briefe desselben seine Typen erhalten haben soll. Ueber Metlinger’s weitere Schicksale ist Sicheres nicht bekannt.

Panzer, Ann. typogr. I. 375 sq.; Hain, Repert. bibliogr. 3369, 9391, 13 367; Brunet, Manuel 5. éd. IV, 219; Clément-Janin, Les imprimeurs et les libraires dans la Côte-d’Or 2. éd., Dijon 1883, p. 1–8.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Peter Metlinger hat zwei Artikel in der ADB.