ADB:Amerbach, Johannes
[1] und laut der von seinem Sohn verfaßten Grabschrift † 1. Jan. 1514, arbeitete nachdem er in Paris unter Johannes a Lapide studirt hatte, in Anton Koburgers Officin in Nürnberg und gründete dann zwischen 1475 und 1480 eine Druckerei in Basel, die ihm unter den Gelehrten in Deutschland bald einen berühmten Namen machte. „Am mitwuchen post inventionem crucis“ (5. Mai) 1484 erhielt er das Bürgerrecht in Basel. Durch eigene Gelehrsamkeit befähigt und von Reuchlin, Wimpheling, Leontorius, Pellican, Conon u. A. unterstützt, hat er sich namentlich durch seine trefflichen Ausgaben des Augustin, Hieronymus und andrer Kirchenväter neben zahlreichen sonstigen Drucken ein großes Verdienst erworben. Für manche Arbeiten verband er sich mit Froben, z. B. für die erst 1516–1526 unter seinen Söhnen in 9 Bänden Fol. erschienene Ausgabe des Hieronymus. Er war einer der ersten, welcher die lateinische Type an Stelle der gothischen verwandte und seine beim Augustin gebrauchte Type ist lange Zeit mustergültig geblieben. – Verheirathet mit Barbara Ortenberg, geb. 1453, † 1513, hatte er außer 2 Töchtern 3 Söhne: Bruno, geb. 1485, † 12. Oct. 1519, der, nachdem er zu Paris Theologie studirt, im väterlichen Hause den Wissenschaften lebte; Basilius, Magister und Buchdrucker zu Basel, geb. 1488, † 1535 und Bonifacius, geb. 1495 (s. d.)
Amerbach: Johann A., (Magister Johannes. Hans v. Amorbach, Emmerpach, Emrebach), Baseler Buchdrucker, geb. 1444 (nicht 1434) zu Reutlingen[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 398. Z. 9 v. o.: Die Angabe, daß Joh. Amerbach zu Reutlingen geboren sei, ist falsch. Sie geht auf eine unrichtige Correctur zurück, welche Jean de la Caille in seiner Histoire de l’Imprimerie etc., 1689, an der freilich falschen Mittheilung J. Saubert’s (Historia bibliothecae reipublicae Noribergensis, 1643, p. 117) vornahm, wonach ein Joh. de Auerbach 1469 in Reutlingen gedruckt hätte. Vgl. des Unterzeichneten Aufsatz: Ist Joh. Amerbach … von Reutlingen gewesen? im Centralblatt für Bibliothekswesen III, 1886, S. 345 fgg. [Bd. 26, S. 825]