ADB:Fechter, Daniel Albert
Gerlach, Hottinger und Wackernagel, in den Basler Neujahrsblättern, in den [594] Beiträgen der Basler historischen Gesellschaft, in dem Archiv der schweizerischen geschichtsforschenden Gesellschaft und in dem erst von Streuber, dann von ihm selbst herausgegebenen Basler Taschenbuch finden, verdienen besonders hervorgehoben zu werden die „Topographie Basels mit Berücksichtigung der Cultur- und Sittengeschichte“ (erschienen 1856 in der zum Andenken an das Erdbeben von 1356 von der historischen Gesellschaft herausgegebenen Schrift: Basel im 14. Jahrhundert), die Geschichte des Schulwesens in Basel bis 1589, und von 1589 bis 1733 (in zwei Schulprogrammen, 1837 und 1839), die Herausgabe der Autobiographien des Thomas Platter und des Felix Platter (1840); als umfassendste Leistung auf dem Gebiete der allgemeinen schweizerischen Geschichte die Herausgabe der eidgenössischen Abschiede von 1712–1777 und von 1618–1648 in der durch die Bundesbehörden veranstalteten amtlichen Sammlung (ersterer Abschnitt 1860 und 1867 erschienen, letzterer bei seinem Tode noch nicht im Drucke vollendet), von seinen philologischen Arbeiten: „Die Amerbachische Abschrift des Vellejus Paterculus und ihr Verhältniß zum Murbacher Codex und zur Editio princeps“ (1844). - Im J. 1874 wurde F. in die neu ins Leben gerufene Synode der Basler evangelisch-reformirten Landeskirche gewählt und eröffnete die erste Sitzung derselben als Alterspräsident. Sein plötzlicher Tod erfolgte an dem Tage, auf welchen er seine Entlassung aus dem beinahe 52 Jahre lang versehenen Schuldienste erbeten und erhalten hatte.
Fechter: Daniel Albert F., schweizerischer Schulmann und Geschichtsforscher, geb. 8. Mai 1805 in Basel, † 1. April 1876 ebendaselbst. – Nachdem F. auf der Universität seiner Vaterstadt das Studium der Theologie absolvirt hatte, widmete er sich dem Schulfache. Von 1824 an wirkte er als Lehrer am Gymnasium, von 1842 an auch am Pädagogium, 1857 wurde er Conrector des humanistischen Gymnasiums. Seine Lehrthätigkeit bezog sich vorwiegend, später ausschließlich auf den Unterricht in den beiden classischen Sprachen. In seinen litterarischen Arbeiten hat er sich auf die Erforschung der vaterländischen, vorzugsweise der vaterstädtischen Geschichte geworfen. Ausgehend von seinem Berufe als Schulmann und Philolog beschäftigte er sich zunächst einerseits mit der Entwicklung des baslerischen Schulwesens und mit baslerischer Gelehrtengeschichte, andrerseits mit der Geschichte Basels und der Schweiz zur Römerzeit, nach und nach zog er aber die verschiedensten Gebiete der heimischen Geschichte in den Bereich seiner Untersuchungen und veröffentlichte eine Anzahl von größeren und kleineren Abhandlungen und Schriften, die werthvolle Beiträge auch zur allgemeinen deutschen Geschichte, namentlich zur Sittengeschichte liefern. – Neben zahlreichen Aufsätzen, welche sich im schweizerischen Museum von