ADB:Feddersen, Jakob Friedrich
[595] von ihrer Pflicht zu unterrichten und ihnen den wohlthätigen Einfluß, den die Lehren der Religion auf alle Verhältnisse des menschlichen Lebens haben, anschaulicher zu machen.
Feddersen: Jakob Friedrich F., ein verdienter Schriftsteller, Religionslehrer und thätiger Kinderfreund, wurde zu Schleswig am 31. Juli 1736 geb. und erhielt seine erste Bildung auf der Schule seiner Vaterstadt. Er studirte dann zu Jena Theologie. Im J. 1760 ernannte ihn der Herzog von Holstein-Augustenburg zu seinem Cabinetsprediger, doch blieb er in diesem Amte nur bis 1765, wo er Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinden zu Ballenstädt, Bernburg und Harzgerode und zugleich Hofprediger der damaligen Fürsten zu Anhalt-Bernburg wurde. Von hier ging er 1769 als dritter Prediger an der Johanniskirche nach Magdeburg, verließ jedoch auch diese Stadt wieder und folgte 1777 einem Rufe als Domprediger nach Braunschweig. 1785 wurde er daselbst Hofprediger der verwittweten Herzogin. 1788 als dänischer Consistorialrath und Propst in Altona angestellt, starb er dort bereits am 31. Dec. desselben Jahres. Unter seinen Schriften zeichnen sich u. a. aus: „Leben Jesu für Kinder“, 1775 u. ö.; „Beispiele der Weisheit und Tugend aus der Geschichte“, 1777 bis 1780. „Christliches Sittenbuch für den Bürger und Landmann“, 1783, 3. Ausg. 1790. F. fand ein großes Vergnügen daran, zur Bildung der Kinderseele nach der Lehre und dem Beispiel Jesu auch durch seine Schriften behülflich zu sein. Er wußte den rechten Ton zu treffen, in welchem man den Kindern die biblischen Geschichten erzählen muß und hat fast überall die Materien so schicklich gewählt, oft so glücklich eingeleitet und immer so praktisch, so ganz ohne Schultheologie behandelt und so recht in den Gesichtskreis der Kinder gebracht, daß es ihm jeder vernünftige Vater und Lehrer Dank wissen mußte. Seine „Lehre Jesu für Kinder“ und seine „Lehrreichen Erzählungen aus der biblischen Geschichte“ in wiederholten Auflagen fanden besonders zu seiner Zeit die größte Anerkennung. Seine „Nachrichten aus dem Leben gut gesinnter Menschen“ stehen auch heute noch bei Vielen in gutem Andenken. So wie aber F. in allen diesen Schriften bemüht war, fromme und tugendhafte Gesinnungen, die sich in gleichen Handlungen thätig beweisen, hervorzubringen, und durch Vermehrung der Glückseligkeit und Tugend auch der Freude mehr unter den Menschen zu machen, so war er es auch vorzüglich in seinem „Christlichen Sittenbuche für den Bürger und Landmann“. Seine Absicht ging hierin dahin, auch diese niederen Stände besser