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Artikel „Maets, Karl van“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 48–49, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Maets,_Karl_van&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 19:18 Uhr UTC)
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Maets: Karl van M., reformirter und zwar streng calvinistischer Theolog, von flandrischem Geschlechte, am 25. Febr. 1597 zu Leyden geboren, erhielt den ersten Unterricht zu Middelburg, wo sich seine Eltern ihren Wohnsitz gewählt hatten, dann studirte er unter Amama, Lubbertus und Maccovius zu Franeker und nachher zu Sedan Theologie. Aus Frankreich heimgekehrt, erhielt er 1620 eine Predigerstelle zu Scherpenisse in Zeeland und folgte 1629 einer Berufung nach Middelburg. Umsonst suchte die neugestiftete Universität zu Utrecht ihn 1636 für sich zu gewinnen, doch nahm er vier Jahre später den Ruf dorthin an; am 2. Juni 1640 trat er die Professur der Theologie mit einer „Oratio de ecclesiae Dei aedificatione serio promovenda“ an. In verdienstvoller Thätigkeit blieb er in dieser Stellung bis zu seinem Tode am 20. April 1651. Wie Gisbert Voetius, mit welchem er freundschaftlich verbunden war, bekämpfte auch er mit Eifer die Cartesianische Philosophie. Ganz besonders auch trat er für die Unabhängigkeit der Kirche vom Staate und für ihre Selbstregierung ein, wie man aus einer erst nach seinem Tode erschienenen sehr heftigen kleinen Schrift ersieht. Sie führt den Titel: „Concept om te dienen tot restauratie van de vervallen gerechtigheden, welche de kerk alhier binnen Utrecht in oude tyden gehad heeft, by my Carolus de Maets en myn medebroeder Gysbertus Voetius beraamt“. Allerdings ist seine Autorschaft an dieser Schrift, deren Verkauf der Utrechter Magistrat 1655 untersagte, bestritten worden. Wiewohl er neben Voetius in den Schatten tritt, ist er gleichwohl ein Mann von sehr bedeutenden Verdiensten. Ihm ward die Revision der neutestamentlichen Bibelübersetzung, sowie auch 1648 die Reformation der Meyery von Herzogenbusch aufgetragen. Mehrere Dissertationen erschienen von seiner Hand; z. B. „De [49] Christo servatore contra Socinianos“, „De persona et officiis Christi“, „De Melchisedecho“, „De ecclesia“, „De voto Jephthae“, „De sepultura veterum“ und „Declaratio apologetica contra Maresium“. Daß er auch an dem lächerlichen Streit wegen kurzen oder langen Haarschnittes betheiligt war, geht aus seiner Schrift „Sylva quaestionum insignium“, Traj. 1650 hervor.

Glasius, Godgel. Nederl. und van der Aa, Biogr. Woordenb. und in den dortgenannten Quellen.