Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Amama, Sixtinus“ von Joachim Joseph Vos in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 387–388, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Amama,_Sixtinus&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 08:18 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Aman, Johann
Band 1 (1875), S. 387–388 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Sixtinus Amama in der Wikipedia
Sixtinus Amama in Wikidata
GND-Nummer 138006970
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|387|388|Amama, Sixtinus|Joachim Joseph Vos|ADB:Amama, Sixtinus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138006970}}    

Amama: Sixtinus A., geb. 1593 zu Franeker in Friesland, † 9. Nov. 1629, verdient eine rühmliche Erwähnung unter den Männern, welche im 17. Jahrhundert das Studium der morgenländischen Sprachen, besonders der hebräischen, befördert haben. Er studirte 1610 in Franeker unter der Leitung des Jac. Drusius orientalische Sprachen mit solchem Erfolge, daß man ihm schon die Aussicht auf die Nachfolge seines Lehrers im Amte eröffnete. Zur Erlernung des Arabischen besuchte er 1614 die Leydener Universität, wo er freundschaftliche Beziehungen zu Erpenius u. A. anknüpfte. Doch schon im [388] selben Jahre zog er nach London und Oxford, wo der bekannte Professor Joh. Prideaux ihn in das Exetercollegium aufnahm. Nach dem Tode des Drusius bewarb er sich um dessen Stelle als Professor der hebräischen Sprache an der Universität zu Franeker. Doch erhielt er, des Arianismus verdächtig, diesen Lehrstuhl erst, nachdem er sich einer scharfen Untersuchung, geführt von Sybrandus Lubberti und Joh. Bogerman, unterworfen hatte. 1625 wurde er an des verstorbenen Erpenius Stelle nach Leyden berufen, aber die Staaten von Friesland verweigerten ihm den Abschied und erhöhten sein Jahresgehalt. Leider starb er schon 1629. A. war durchdrungen von der Ueberzeugung, daß hinreichende Kenntnisse der biblischen Ursprachen dem Theologen unentbehrlich seien. Sein ganzes Streben ging dahin, dieser Ueberzeugung auch bei Andern Eingang zu verschaffen. Zu dem Zweck richtete er sich an mehrere Provinzial-Synoden, bis er bei ihnen den Beschluß erwirkte, daß künftig Keiner ohne Proben einer genügenden Bekanntschaft mit diesen Sprachen abgelegt zu haben, zum Predigtamt zugelassen werden dürfe. Auch eiferte A. für eine richtige Uebersetzung der Bibel in die Landessprache. Unter seinen vielen Schriften müssen besonders erwähnt werden: „Dissertatio, qua ostenditur praecipuos Papismi errores ex ignorantia Hebraismis ortum sumsisse“, Franek. 1618; „Censura vulgatae versionis V Libr. Mosis“, Franek. 1620; „Bybelsche conferentie, in welke de Nederl. overzetting beproeft wordt“, Amsterd. 1623; „Biblia in ’t Nederduitsch“ (A. Test. von P. Hackius mit Verbess. von Amama, N. Test von H. Faukelius), Amsterd. 1625; „Antibarbarus biblicus“, Amsterd. 1628. A. gab nicht nur die „Grammat. Hebr. Martini-Buxtorfiana“ heraus, sondern ließ auch 1627 zu Amsterdam eine eigene „Hebr. Gramm. of Taelkunst“ und 1628 zu Franeker ein „Hebr. Woordenboek“, in holländischer Sprache erscheinen. Paquot gab in seinen „Memoir. pour servir à l’hist. litt. des Pays-Bas“ ein Inhaltsverzeichniß dieser Schriften.

V. d. Aa, Biogr. Woordb. Glasius, Godgel. Nederl.