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Artikel „Maccovius, Johann“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 4–5, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Maccovius,_Johann&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 20:12 Uhr UTC)
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Maccovius: Johann M. (Makowsky), reformirter Theolog, aus polnischem Adelsgeschlecht, geb. 1560 zu Lobzenik, studirte Theologie zu Danzig, ward Privatlehrer beim Sohne des Grafen Sobiesky, mit welchem er die hohen Schulen zu Prag und Lublin, Heidelberg, Speier, Marburg, Wittenberg und Jena besuchte. 1613 kam er nach Franeker als Erzieher zweier polnischer Barone, welche dort Theologie studiren sollten. Im folgenden Jahre erhielt er daselbst den Doctortitel und eröffnete, als Professor Heinrich Antonides van der Linden gestorben war, ein Privatcollegium für Theologie, welches stark besucht [5] ward. Auf die Bitte seiner Zuhörer stellten die Curatoren der Franeker Universität ihn bald nachher als Professor an neben Sibrand Lubberti. Dieser streitsüchtige College warf ihm vor, er mache Gottes Wort von menschlicher Autorität abhängig und verklagte ihn deswegen bei der Klasse von Franeker, aber ohne Erfolg. 1617 und 1618 erhoben sich neue Streitigkeiten dogmatischer Natur, namentlich über die Lehre von der Bekehrung, um deren willen die Franeker Klasse den M. zur Verantwortung zog. Als er sich weigerte vor ihr zu erscheinen, erhob sie Klage wider ihn vor den Deputirten der friesischen Staaten. Aber auch diese suchten umsonst die Sache beizulegen und überwiesen sie zur Entscheidung an die Dordrechter Synode, welche denn endlich eine Versöhnung der streitlustigen Professoren herbeiführte. Es ist bemerkenswerth genug, daß diese Sache von einer Kirchenversammlung, welche die Remonstranten ohne Mitleid austrieb, nicht nur so glimpflich behandelt ward, sondern daß man sie auch in den gedruckten Akten der Synode völlig übergangen hat. 1620 erneuerten sich zwar die Zwistigkeiten über Genugthuung, Auferstehung Christi und Rechtfertigung, ohne jedoch dem kirchlichen Richter zu verfallen. Auch mit Amesius, welcher 1622 ein Professorat zu Franeker antrat, führte M. einen theologischen Streit, in welchen auch die Leydener und Utrechter Professoren verwickelt wurden. Nachdem auch dieser Zwist 1631 beigelegt war, blieb es ruhig unter den Franeker Theologen und M. lebte nun mit Eifer seinen Amtspflichten, bis er am 24. Juni 1644 starb. Ohne Zweifel war er ein gelehrter Mann, der mehr durch seine durchaus scholastische Methode als durch seine theologischen Ueberzeugungen die genannten Streitigkeiten veranlaßte. Seine Schriften sind meistens in folgenden drei Werken enthalten: „Opuscula philosophica omnia“, Amst. 1660; „Loci communes theolog.“, Franeq. 1650, Amst. 1658 und „Jo. Maccovius redivivus“, Franeq. 1647 und 1654.

Glasius, Gesch. d. Nation. Syn. II bl. 251 v. v.; S. Heringa, De twistzaak van Maccovius in Kisten Royaards, Archief v. Kerkel. geschied. IX bl. 75 v. v.; Paquot, Mem. lit. II p. 119 und van der Aa, Biogr. Woordenb.