ADB:Müglich, Karl
[457] in Tübingen Eschenmayer, dann in Erlangen Schelling und machte erst 1823 in Dresden die Candidatenprüfung. Er nahm nun wieder eine Hauslehrerstelle bei dem in Genua ansässigen Schweizer Karl Müller an, machte eine Reise durch Italien, versuchte dann sich in Jena und Halle als Privatdocent der Philosophie zu habilitiren („Dissertatio de historia philosophiae disponenda“, Halle 1826), war einige Zeit Lehrer an dem Blochmann’schen Institut in Dresden und wurde dann Pfarrer zu Hundshübel. Er wurde als Kryptokatholik angefeindet, wegen Handhabung der Kirchenzucht in Processe verwickelt und 1837 wegen Verhöhnung seiner Vorgesetzten abgesetzt. Nachdem er sich einige Zeit in Altenburg aufgehalten, ging er 1839 nach München, um katholisch zu werden. Er wurde bei der Redaction der zu Augsburg erscheinenden „Sion“ beschäftigt, trat dort am 23. Septbr. 1839 zur katholischen Kirche über, veruneinigte sich aber schon im Januar 1840 mit dem Hauptredacteur der Sion, dem Convertiten Ferdinand Herbst (Bd. XII, S. 48), gab 1840 eine Monatsschrift, „Gotteskästlein für Geistliche und Weltliche“ heraus, die Anfangs 1841 wieder einging, übernahm dann die Redaction einer in Passau erscheinenden Kirchenzeitung, die er aber Ende 1841 wegen Censurstreitigkeiten wieder abgab. Am 25. Novbr. 1843 wurde er in Passau zum Priester geweiht und dann als Wallfahrtspriester zu Hals bei Passau, 1854 als Beneficiat zu Jenkofen angestellt. – M. hat als Protestant „Eins thut Noth, bessere Volksbildung in Deutschland“, 1822, „Geisterkarte von Deutschland nebst Erklärungen“, 1823; „Kleine Postille für das ganze Kirchenjahr“, 2 Bde., 1839–39, geschrieben, als Katholik einige Erbauungs- und Unterhaltungsschriften, Predigten u. dgl. herausgegeben, endlich „Die Hegelweisheit und ihre Früchte oder Arnold Ruge mit seinen Genossen in den Halleschen Jahrbüchern“, 1849.
Müglich: Joh. Karl August Gregor M., Convertit und Literat, geb. am 23. Septbr. 1793 zu Königsbrück in der Oberlausitz, † am 20. Octbr. 1862 zu Jenkofen bei Landshut. Nachdem er in Bautzen das Gymnasium absolvirt hatte, begab er sich 1815 nach Leipzig, um Theologie zu studieren, nahm aber vor Beendigung seiner Studien eine Hofmeisterstelle bei dem Grafen Benzel-Sternau an, bekleidete dann einige ähnliche Stellen in der Schweiz, hörte 1820- Rosenthal, Convertitenbilder, 2. Aufl. I, 2, 166. Handlexikon der kath. Theologie III, 213.