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Artikel „Lori, Michael“ von Georg Westermayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 195–196, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lori,_Michael&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 19:32 Uhr UTC)
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Lori: Michael L., Benedictiner zu Tegernsee, geb. zu München am 28. Septbr. 1728, † zu Salzburg am 21. Mai 1808. Er machte seine Studien zu Tegernsee und Salzburg, legte 1746 die Ordensgelübde ab, wurde 1752 Priester und versah in der Folge verschiedene Lehrstellen am Gymnasium und an der Hochschule zu Salzburg. Im J. 1778 wurde er zum Prokanzler und Vicerector der dortigen Universität ernannt. Nach der Aufhebung des Klosters Tegernsee trat er in das Benedictinerstift St. Peter zu Salzburg über, wo er bis zu seinem Lebensende verblieb. Unter seinen vielen Schriften und Uebersetzungen, die meist theologischen, ascetischen und mathematischen Inhaltes sind, bieten besonderes Interesse die „Traurlieder des Publius Ovidius Naso in deutschen Reimen“, 1758, II. Aufl. 1762. Es sind gedrungene, wohlgefügte Alexandriner, die uns hier begegnen und sie gehören jedenfalls zu dem Besten, was damals im südlichen Baiern geschrieben wurde. Als Anhang ist der Uebersetzung beigegeben: Kurze Anweisung deutsche Verse zu machen; die nöthigen Beispiele sind aus Brockes, Canitz und F. K. von Creutz genommen. Im [196] übrigen eifert der Verfasser in dieser Anweisung lebhaft gegen die von den Dichtern zu sehr begünstigte sächsische Mundart, welcher er verschiedene Fehler nachzuweisen sucht. Für das histor. Sammelwerk des A. F. Oefelius lieferte er das „Necrologium Tegernseense“.

Lindner, Schriftsteller des Benedictiner-Ordens I. 167–168. Oefelius, Rer. boic. script.. I, 629. Meusel, Gel. T.