ADB:Krickeberg, Sophie Friederike

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Krickeberg, Sophie Friederike“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 160–161, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krickeberg,_Sophie_Friederike&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 13:59 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kreyßig, W. A.
Band 17 (1883), S. 160–161 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Sophie Friederike Krickeberg in der Wikipedia
Sophie Friederike Krickeberg in Wikidata
GND-Nummer 116535547
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|160|161|Krickeberg, Sophie Friederike|Joseph Kürschner|ADB:Krickeberg, Sophie Friederike}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116535547}}    

Krickeberg: Sophie Friederike K., geb. Koch, Schauspielerin, geb. am 24. Decbr. 1770 zu Hannover, † am 17. Mai 1842 in Berlin. Sie war die Tochter von Friedrich Karl Koch, dem sie in seine verschiedenen Engagements folgte und trat am gothaischen Hofheater zuerst in Kinderrollen auf, von Ekhof geleitet und gefördert. Ihr eigentliches Debüt als Darstellerin fand am 16. Febr. 1787 statt, an welchem Tage sie auf dem Döbbelin’schen Theater in Berlin als Charlotte („Drei Töchter“) ihre schauspielerische Laufbahn begann. Der Erfolg war so günstig, daß er zu einem Engagement führte, während welchem sie junge Liebhaberinnen und erste Soubretten spielte. In jene Zeit auch fallen ihre, für sie so trüben Beziehungen zu Gentz, dem sie aber vergab, daß er ihr das Herz – brach (vgl. Holtei, Briefe an Tieck, II. S. 224 ff). Nachmals in Schwerin angestellt, gab sie erste Liebhaberinnen und heirathete daselbst den Schauspieler K. († 1818), mit dem sie nacheinander in Hamburg (1799) und Kassel (1800) thätig war. 1800 ging das Paar nach Schwerin und dort eröffnete K. L. Krickeberg, wirksamst von seiner Gattin unterstützt, die u. A. die Correspondenz mit den Autoren führte, am 1. Jan. 1801 ein auf eigene Kosten geführtes Hoftheater, das er später zeitweilig an den Grafen Hahn und schließlich dauernd an den Lübecker Theaterdirector Löwe abtrat, der die Gesellschaft bald in Mecklenburg, bald in Lübeck spielen ließ. 1810 sah sich Löwe indessen gezwungen, das Unternehmen aufzugeben und K. kam nun mit ihrem Manne nach Strelitz, ging indessen schon im März 1811 nach Hamburg, von da nach mehreren Jahren nach Königsberg zu Kotzebue, endlich 1816 nach Berlin, wo sie nach erfolgreichem Gastspiel als Claudine („Emilia Galotti“), und Mademoiselle von Seelen („Die Unvermählten“) und Oberförsterin („Die Jäger“) an der Hofbühne für das Fach edler und komischer Mütter engagirt wurde. Am 16. Febr. 1837 war es ihr noch vergönnt, ihr 50jähriges Jubiläum zu feiern, bei welcher Gelegenheit ihr die preußische goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen wurde. Am 1. April 1842 wurde die Darstellerin pensionirt. K. war eine sehr gebildete Frau und gab besonders die Rollen vortrefflich, in denen sie ihre Bildung darlegen konnte. Rachel, mit der die K. ebenso wie [161] mit anderen Berühmtheiten ihrer Tage verkehrte, schrieb noch 1828 über eine Aufführung von Richard III.: „Welch ein Meisterstück und wie gespielt von Mad. K. … die K. wie eine symbolische Person: das Alter“. Karoline Bauer bekennt nie eine treuere Hannah Kennedy, nie eine erschütterndere Armgard gesehen zu haben. Auch als Virtuosin auf der Glasharmonika wurde K. gefeiert, ebenso ist sie Bearbeiterin einer Reihe französischer Stücke, von denen „Der Kammerdiener“, „Die Odaliske“, „Die Ehrenrettung“ (in Wolff’s „Almanach für Freunde der Schauspielkunst“, 1837), „Das Heirathsgesuch“ (in Kotzebue’s Almanach, 26. Jahrg.) und „Rothkäppchen“, genannt sein mögen, und betheiligte sich sowol an dem „Orient“ (unter dem Pseudonym „Euphrosyne“), wie an dem „Freimüthigen“ und der „Abendzeitung“ als Mitarbeiterin.

Vgl. u. A. Neuer Nekrolog der Deutschen, XX. S. 398–406.