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Artikel „Krafft, Wolfgang Ludwig“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 20–21, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krafft,_Wolfgang_Ludwig&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 04:20 Uhr UTC)
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Krafft: Wolfgang Ludwig K., Astronom, geb. den 25. August 1743 zu St. Petersburg, gest. ebenda den 20. Nobr. 1814 (beide Daten alten Stils). Er war ein Sohn des bekannten Mathematikers G. W. Krafft (s. o. S. 9), mit welchem er als Knabe von einem Jahre aus der russischen Kaiserstadt in das heimische Tübingen übersiedelte. Er studirte daselbst, erwarb 1764 den philosophischen Magistergrad und folgte 1767 einem Rufe als Professor der Astronomie an die Petersburger Akademie, in welcher Stellung er bis zu seinem Ende verblieb. Im J. 1769 ward er nach Orenburg am Ural gesandt, um den Vorübergang der Venus vor der Sonnenscheibe zu beobachten. 1772 unterstützte er, in Verbindung mit Lexell und J. A. Euler, den berühmten Vater des letzteren bei der Neubearbeitung der „Theoria motus lunae“„ welche dereinst den Preis des englischen Parlamentes errungen hatte. Denselben Gegenstand behandelt der „Essai sur les tables lunaires d’Euler“ in den Nova Acta Petropolitana von 1788. Eine große Anzahl von Aufsätzen, welche K. in den verschiedenen [21] von der russischen Akademie ausgehenden Sammelwerken veröffentlichte, bezieht sich dagegen mehr auf physikalische als auf astronomische Fragen; er behandelt darin z. B. die erdmagnetischen Elemente, die Theorie des Elektrophors, den Canton’schen Leuchtstein, die Attraktion der Sphäroide, die achromatischen Linsengläser und das Pendel. Der reinen Mathematik ist der anscheinend zu wenig gewürdigte „Essai sur les nombres premiers“ (Nova Acta, 1802) gewidmet.

Poggendorff, Biogr.-litter. Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften, 1. Band, S. 1310 ff. – Wolf, Geschichte der Astronomie, S. 474. 644.