Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Konrad II. von Weinsberg“ von Karl Georg Bockenheimer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 596, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Konrad_II._von_Weinsberg&oldid=- (Version vom 13. November 2024, 08:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 16 (1882), S. 596 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Konrad II. von Weinsberg in der Wikipedia
Konrad II. von Weinsberg in Wikidata
GND-Nummer 143324667
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|596|596|Konrad II. von Weinsberg|Karl Georg Bockenheimer|ADB:Konrad II. von Weinsberg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=143324667}}    

Konrad II. von Weinsberg bestieg im J. 1390 in bereits vorgerückten Jahren (circa undecimam horam, wie er selbst sagt) den erzbischöflichen Stuhl von Mainz. Bis dahin hatte er ein stilles, der Pflege der Wissenschaften und der Erfüllung seiner Pflichten als Domscholaster (1381), Propst zu St. Peter in Wimpfen im Thal (1376, s. Frohnhäuser, Geschichte der Reichsstadt Wimpfen, S. 274) und Pfarrer in Lorch (Rheingau, s. Zaun, Beiträge zur Geschichte des Landkapitels Rheingau, S. 313) gewidmetes Leben geführt. Nach seiner Wahl begab er sich nach Böhmen, um bei König Wenzel die Regalien und die Bestätigung der Privilegien seines Stifts zu erhalten. Von dort zurückgekehrt, verbündete er sich zur Aufrechthaltung des Friedens und zur Niederhaltung der Räubereien, unter welchen zu jener Zeit die Rheingegend zu leiden hatte (Böhmer, Fontes IV, 383) mit verschiedenen Gesellschaften (zum Kolben und zum Fuchs) und Fürsten; zu ähnlichem Zwecke, zur Bekämpfung des Bundes der „Schlegler“, schloß K. am 23. Mai 1395 zu Heidelberg mit Pfalzgraf Ruprecht, Markgraf Bernhard von Baden und Bischof Nicolaus von Speier ein Bündniß, das demnächst durch den Beitritt des Herzogs Leopold von Oesterreich, des Grafen Eberhard von Württemberg und einer Reihe schwäbischer Städte erweitert wurde. Auch gegen Feinde seiner Kirche hatte Erzbischof K. zu kämpfen. Es hatten nämlich im J. 1392 eine Anzahl Waldenser heimlich das Mainzer Gebiet betreten, um Anhänger zu werben. Bereits hatten sie einen Theil des Volkes und selbst einige Geistliche gewonnen, als Erzbischof K. auf ihr Treiben aufmerksam wurde und eine mit strenger Weisung versehene Commission zur Untersuchung der Vorgänge bestellte. (Gudenus, Cod. dipl. III. 598.) Wie eine spätere Quelle berichtet, wurden „derselben seckt 36 Burger zu Meintz ergriffen, welche, alß sie überzeugt, sein nach Bingen geführt und verbrand worden.“ Im Gegensatze zu seinem streitbaren Vorgänger Adolph I. war Erzbischof K. ein friedliebender Regent. Der Stadt Mainz hat er nach einem feierlichen Einzuge daselbst (24. August 1394) die von seinen Vorgängern verliehenen Steuer- und Zollbefreiungen bestätigt. Er starb zu Aschaffenburg am 19. October 1396.