ADB:Bernhard I. (Markgraf von Baden)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Bernhard I., Markgraf v. Baden“ von Friedrich von Weech in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 415–416, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bernhard_I._(Markgraf_von_Baden)&oldid=- (Version vom 21. Dezember 2024, 17:10 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 2 (1875), S. 415–416 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Bernhard I. (Baden) in der Wikipedia
Bernhard I. in Wikidata
GND-Nummer 118656341
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|2|415|416|Bernhard I., Markgraf v. Baden|Friedrich von Weech|ADB:Bernhard I. (Markgraf von Baden)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118656341}}    

Bernhard I., Markgraf v. Baden, † 1431, Sohn des Markgrafen Rudolf VI. († 1372). Sein Geburtsjahr ist nicht so genau zu bestimmen, wir wissen nur, daß er im J. 1377 noch unter Vormundschaft (des Pfalzgrafen Ruprecht II.) stand. Die wichtigste Regentenhandlung dieses Fürsten war der am 16. Oct. 1380 zu Heidelberg mit seinem Bruder Rudolf VII. abgeschlossene Erbvertrag, welcher feststellte, daß die badische Markgrafschaft nie unter mehr als zwei Linien getheilt werden und daß innerhalb jeder das Recht der Erstgeburt gelten solle. Von den Ereignissen während seiner Regierungszeit sind die wichtigsten: seine Fehde mit der Stadt Straßburg, die durch gütliche Verhandlungen zu Hagenau ihren Abschluß fand (1393), sein Conflict mit König Ruprecht über die Rheinzölle, die ihm König Wenzel bewilligt hatte und der neue König nun entziehen wollte, ein Conflict, der zu blutigem Kampf und arger Verwüstung der markgräflichen Lande führte und durch einen Compromiß, der den Markgrafen im einstweiligen Besitz der Zölle beließ (1403), vertagt ward, bis in Folge der Verhandlungen über den Marbacher Bund (1407) die Zölle zuletzt dem Markgrafen dauernd zugestanden wurden. Eine Fehde mit Herzog Friedrich v. Oesterreich erwarb der Markgrafschaft den pfandschaftlichen Besitz der Herrschaft Hohenberg (1410). Im J. 1415 ernannte König Sigmund den Markgrafen B. zum Landvogt im Breisgau; im nämlichen Jahre erwarb dieser durch Kauf die Herrschaft Hochberg. Doch führte diese Erwerbung mittelbar zu heftigen Kämpfen; die in ihren alten Privilegien bedrohten Städte des Breisgaus warben Bundesgenossen im Elsaß, in der Pfalz und in Schwaben, und beträchtliche Kriegsheere überfielen (1424) das Land des Markgrafen. Abgeordnete König Sigmunds vermittelten, indem sie vor dem belagerten Mühlberg erschienen, den nach dieser Stadt benannten Vertrag, der den Städten die wesentlichsten ihrer alten Rechte erhielt. Ein neuer Krieg der Städte gegen Markgraf B. entbrannte indeß schon im J. 1428 und das Jahr darauf eine Fehde mit Bischof Raban von Speier. Durch verschiedene Territorialerwerbungen vermehrte der Markgraf die Macht seines Hauses, auch durch die Anwartschaft auf die spanheimische Erbschaft, die übrigens späterhin verschiedene Conflicte mit Kurpfalz hervorrief, welche in ihren letzten Consequenzen bis in das 19. Jahrhundert herabreichen. Markgraf B. starb am 3. Mai 1431. Er war zweimal vermählt, in kinderloser Ehe mit [416] Margaretha, Gräfin von Hohenberg, sodann mit einer Gräfin von Oettingen, die ihm drei Söhne und sieben Töchter gebar.