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Artikel „Eberhard, der Milde, Graf von Würtemberg“ von Paul Friedrich von Stälin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 556–557, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eberhard_der_Milde&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 14:18 Uhr UTC)
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Eberhard, der Milde, Graf von Würtemberg, † 16. Mai 1417, Enkel und in Folge des frühen Todes seines Vaters, des Grafen Ulrich († 23. August 1388), am 15. März 1392 unmittelbarer Nachfolger Graf Eberhards des Greiners. Trotz seiner friedliebenden Natur, vermöge der es ihm gelang, fast seine ganze Regierungszeit über seinem Lande den Frieden zu erhalten, betheiligte er sich im J. 1392 bei der im Namen des Reichs geführten, jedoch vergeblichen Belagerung Straßburgs, zog im J. 1393 in ritterlichem Unternehmungsgeist dem Deutschorden nach Preußen zur Heidenfahrt zu Hülfe. Weiter brachte er im J. 1395, unterstützt von den Städten, der Gesellschaft zum Schlegel, in welche sich dem Landfrieden zum Trotze viele Adeliche in Schwaben und am Rhein mit der Absicht, der fürstlichen Landesherrschaft entgegenzuarbeiten, zusammengeschaart hatten, einen schweren Schlag bei, indem er den 24. Sept. d. J. Heimsheim, woselbst drei ihrer Hauptleute, Schlegelkönige genannt, im festen Schlosse mit ihren Schaaren sich aufhielten, in Brand steckte und die Könige nebst anderen Edlen gefangen nahm, worauf der Bund im folgenden Jahre erlosch. Gerne und häufig betheiligte sich E. an Einigungen zur Aufrechterhaltung des Friedens, welche in den jetzt ruhigeren Zeiten auch mehr Erfolg hatten, wie er denn am 14. Sept. 1405 zu Marbach mit dem Kurfürsten Johann von Mainz, dem Markgrafen Bernhard von Baden, der Stadt Straßburg und 17 schwäbischen Städten ein Bündniß einging, dessen Spitze allerdings gegen König Ruprecht gerichtet war; auch wurde er häufig in den wichtigsten Angelegenheiten als Schiedsrichter zugezogen. Vermählt war er in erster Ehe mit Antonia, Tochter [557] des Beherrschers von Mailand, Barnabo Visconti, in zweiter mit Elisabeth, Tochter Johanns, Burggrafen von Nürnberg. Durch die Vermählung seines gleichnamigen Sohnes mit der mömpelgardischen Erbtochter Henriette bahnte E. für sein Haus den Erwerb der Grafschaft Mömpelgard an, welche – der einzige bedeutende Landbesitz, den Würtemberg erheirathete – bei seiner Familie 400 Jahre blieb.

Vgl. Sattler a. a. O. Th. 2 (Tübingen 1775) S. 1 ff. – v. Stälin a. a. O. S. 354 ff.