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Artikel „Kohlbrenner, Franz Seraph“ von Georg Westermayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 431–432, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kohlbrenner,_Franz&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 11:16 Uhr UTC)
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Kohlbrenner: Franz Seraph K., geistlicher Dichter, war geb. am 17. Octbr. 1728 zu Traunstein in Oberbaiern, wo sein Vater als Salinenbeamter lebte. Ohne eine höhere Schule besucht zu haben, fand er früh schon in der Schreibstube des letzteren Verwendung und erwarb sich durch seinen rastlosen Fleiß bedeutende technische und archivalische Kenntnisse. Im J. 1753 in die Registratur der kurfürstlichen Hofkammer nach München berufen ging er in verschiedenen [432] Angelegenheiten im Auftrage seiner Regierung nach Tirol, Salzburg und Regensburg. Eine Frucht dieser Reisen war die „Geographische Mauthcharte von Baiern“, welche er im J. 1764 veröffentlichte. Vom J. 1766–83 gab er, inzwischen zum Hofkammer- und Commerzienrath befördert, das Münchener Intelligenzblatt, einen „Adreß-, Kunst- und Handwerkskalender“, „Materialien zur Geschichte des Vaterlandes“ und andere Schriften heraus. Den meisten Ruhm unter seinen litterarischen Arbeiten erwarben ihm seine geistlichen Dichtungen, die er, allerdings anonym, unterstützt von mehreren Freunden unter dem Titel: „Der heilige Gesang zum Gottesdienste in der römisch-katholischen Kirche“, Landshut bei Max Hagen 1777, an das Licht treten ließ. Der Chorherr von Herrnchiemsee Norbert Hauner schrieb dazu sehr ansprechende Melodien. Diese geistlichen Gesänge fanden in den meisten süddeutschen Bisthümern Eingang, wozu auch der besondere Umstand beitragen mochte, daß der Autor am 30. April 1782 von dem gerade in München anwesenden Papste Pius VI. zu seiner Kirchenliedersammlung persönlich beglückwünscht wurde. Das jetzt selten gewordene Buch erlebte mehrfachen Nachdruck; im J. 1790 veranstaltete Michael Haydn, „hochfürstl. Concertmeister“ bei Duyle in Salzburg eine vermehrte und verbesserte Auflage desselben. K. starb unverheirathet zu München am 6. Juni 1783; er nahm in mancher Beziehung den Ruf eines Sonderlings mit in das Grab.

Lebensbeschreibung von Westenrieder, München 1783. K. A. Baader, Gelehrtes Baiern, S. 606–610.