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Artikel „Baader, Clemens Alois“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 712–713, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Baader,_Klemens_Alois&oldid=- (Version vom 14. Oktober 2024, 03:22 Uhr UTC)
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Baader: Clemens Alois B., geb. zu München 8. April 1762, † daselbst 23. März 1838; Sohn des kurfürstlichen Leibarztes Joseph Franz von Paula Baader; nachdem er das Gymnasium seiner Vaterstadt München besucht hatte, bezog er die Universität Ingolstadt um Theologie zu studiren, wo er 1785 auch Doctor der Philosophie wurde, darauf practicirte er an den bischöflichen Consistorien in Augsburg und Salzburg unter aufgeklärten Bischöfen jener Josephinischen Periode; am 25. August 1787 wurde er Kanonikus zu St. Andreä in Freising und fürstbischöflicher geistlicher Rath, am 30. Mai 1797 Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München und den 10. Juli 1799 jener zu Erfurt. Am 7. Jan. 1803 zum Schul- und Studiencommissär zu München ernannt, wurde er am 25. Oct. desselben Jahres zum Oberschul- und Studiencommissär befördert. Später mit dem Range eines Landesdirectionsrathes nach Ulm versetzt, trat er im J. 1808 nach erfolgter Eintheilung des Königreiches Baiern in Kreise, als Kreisschulrath bei dem Generalcommissariate des Oberdonaukreises ein. Im J. 1811 nach Salzburg und 1816, als dieses an Oesterreich kam, nach Burghausen versetzt, darauf im folgenden Jahre am 22. März 1817 wieder nach München berufen. In den Ruhestand getreten, privatisirte er bis zu seinem Tode in München. Unter seinen, am vollständigsten in Meusel’s G. T. I–XXII. angeführten Schriften sind: „Das gelehrte Baiern od. Lexikon aller Schriftsteller, welche Baiern im 18. Jahrhundert erzeugte, A–K (leider ist nicht mehr erschienen)“ 1804, und das „Lexikon verstorbener bairischer Schriftsteller des 18. u. 19. Jahrhunderts“, 2 Bde. 1824–25, nützliche litterärische Handbücher. Die Artikel des ersten Werkes über Personen, welche damals noch lebten, sind meistens von diesen selbst durchgesehen. Es befindet sich darunter auch eine bis 1803 reichende Autobiographie. 1804 an der Fortsetzung des Werkes verhindert, ward der Verfasser später durch den inzwischen ganz veränderten Umfang Baierns davon zurückgehalten. Es ward aber in dem zweiten Werke die Arbeit fortgesetzt und zwar unter Beschränkung auf Verstorbene und mit Ausschluß der schon im ersten Werke abgehandelten Personen, aber im gegenwärtigen Umfange des bairischen Staates. Von seinen sonstigen Schriften erwähnen wir: „Fragmente a. d. Tagebuche eines Menschen und Christen“, 1791; „Reisen durch verschiedene Gegenden Deutschlands in Briefen“, 2 Bde., 1795 bis 1797 (Titelausg. 1801); „Eduards Briefe über die franz. Revolution“, 1796; „Gedanken und Vorschläge eines bairischen Patrioten in drei Briefen über Geistlichkeit und Landschulen“, 1801; „Aussichten, Wünsche und Beruhigung fürs [713] Vaterland“, 1801; „Nothwendigkeit der individuellen Säcularisation etc.“, 1802; „Kurze Geschichte der Kriegsvorfälle zu Ulm im Spätherbst 1805“, 1806; „Blumen aus verschiedenen Gärten, Aphorismen etc.“ 1822–24; „Freundschaftliche Briefe“, 1823.