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Artikel „Jungnitz, Anton“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 733, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jungnitz,_Anton&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 21:07 Uhr UTC)
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Jungnitz: Longinus Anton J., geboren den 10. August 1764 zu Hermannsdorf am Hessenberge bei Jauer, erhielt seine Bildung auf dem Gymnasium zu Liegnitz und auf der Universität zu Breslau. Von dem katholischen Schulinstitut, in welches er eintrat, wurde er nach Wien zu Maximilian Hell geschickt und studirte bei demselben zwei Jahre Astronomie. 1789 zurückgekehrt, wurde er zum Priester geweiht und zugleich Professor der Astronomie und Physik an der Leopoldinischen Universität in Breslau. 1801 wurde er Mitglied der Schulendirection bis zu deren Auflösung 1810, 1809 Canonicus der Collegiatkirche zum heiligen Kreuz; bei der Säcularisirung wurde ihm 1811 eine Entschädigung zu Theil. Seine erste Publication war: „Drei neue Sternbilder, die als ewige Denkmäler am gestirnten Himmel errichtet werden sollten“, 1789, welcher später viele kleinere Aufsätze in den schlesischen Provinzialblättern, über meteorologische Beobachtungen, über geographische Ortsbestimmungen, über Höhenmessungen, Beobachtungen von astronomischen Phänomenen, Finsternissen etc. folgten. Ein „Grundriß der Naturlehre für Vorlesungen“ erschien in 2 Theilen, 1804, „Aphorismen über die Lehre von der Elektricität etc.“, 1805. Er starb nach fast halbjähriger Drüsenkrankheit am 26. Juni 1831 und hinterließ für einen sehr mäßigen Preis seine Instrumente der Breslauer Sternwarte, welche dadurch eine erste, recht gute Sammlung erhielt.

Vgl. Galle, Mittheilungen der königl. Universitätssternwarte zu Breslau, Breslau 1879.