ADB:John, Friedrich
Füger der Lehrer des Künstlers, welcher, da er zugleich für seinen und seiner Familie Lebensunterhalt zu sorgen hatte, die größten Anstrengungen machen mußte, damit er die Mängel seiner künstlerischen Bildung beseitigte. Es gelang ihm in kurzer Zeit, daß er sich durch kleine Kupferstiche, die zu Illustrationen von Werken dienten, einen bedeutenden Ruf erwarb und förmlich in die Mode kam. So hatte er im Auftrage des Kurfürsten von Baiern in den J. 1793–94 nach Edlinger die Porträts von 32 bairischen Gelehrten, bald darauf für Göschen in Leipzig die Bilder zur Prachtausgabe von Wieland’s und Klopstock’s Werken, 1805–13 zu einer holländischen Ausgabe von Klopstock’s Messiade und die Blätter zu Alxinger’s Doolin und Bliomberis nach Füger’s Zeichnungen anzufertigen. Im J. 1815–32 lieferte er die Blätter zu dem Wiener Taschenbuch „Aglaia“. Von den größeren Blättern sind „Abel’s Tod“ nach Füger und ein Porträt der Fürstin Litta nach Barba durch ihre vorzügliche Ausführung bemerkenswerth. Im J. 1832 zog sich J. nach Marburg zurück, die Früchte seines Talentes und Fleißes genießend. Er hatte sich bei seinen Stichen ein besonderes Verfahren eigen gemacht, welches nach ihm vielfach versucht, aber niemals erreicht wurde.
John: Friedrich J., Kupferstecher (geb. am 24. Mai 1769 zu Marienburg in Westpreußen, † am 2. September 1843 zu Marburg in Steiermark), widmete sich zuerst dem Kaufmannsstande und trat in ein Warschauer Handelshaus ein. Nachdem er im J. 1789 in dessen Auftrag England und Schottland bereist hatte, erhielt er in London die Nachricht von dem Fallissement seines Hauses. Ohne Aussicht seine merkantile Thätigkeit fortsetzen zu können, nahm er bei Noirdemange Unterricht im Kupferstechen, hierauf bei Bartolozzi, dessen Punktirmanier damals großes Aufsehen erregte. Durch sein Talent und seine fleißigen Studien gelang es J. sich Bartolozzi’s Methode, die als Geheimniß behandelt wurde, anzueignen, worauf er nach Warschau zurückkehrte, in der Absicht, sich vollständig seiner Kunst zu widmen. Durch einige gelungene Arbeiten begannen sich König Stanislaus und der polnische Adel für ihn lebhaft zu interessiren und bei ihm Bestellungen auf Porträts zu machen. Im J. 1793 erhielt er vom König die Mittel zu einer Reise nach Wien, damit er an der dortigen Akademie sich im Zeichnen vervollkommnen könnte. Auf die Empfehlung des Königs hin wurde