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Artikel „Hohe, Friedrich“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 656–657, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hohe,_Friedrich&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 11:56 Uhr UTC)
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Hohe: Friedrich H., Maler und Lithograph, geb. 1801 zu Bayreuth, besuchte das Gymnasium daselbst, leistete bei dem in Bayreuth garnisonirenden Regimente zwei Jahre Fouriersdienste und erhielt schließlich von seinem Vater Unterricht in der Malerei; 1820 kam H. nach München, wo er durch Decorations- und Porträtmalen seinen Unterhalt erwarb und im Antikensaale der Akademie zeichnete. Nach einem vorübergehenden Aufenthalte in Erlangen, wo er Zeichnungen nach der Natur zu einer Anatomie und bald darauf wieder in München zu Martius’ Prachtwerke über die Palmen fertigte, lud ihn F. Piloty ein für dessen „Münchener Gallerie“ ein Blatt nach Wouwermann zu lithographiren. Damit war sein Weg gebahnt. Andere ähnliche Aufträge kamen, darunter auch die Herstellung des ersten vom Münchener Kunstvereine seinen Mitgliedern gegebenen Nietenblattes (Pferdestall nach Heideck, 1825). Auch machte H. eine halbjährige Reise nach Italien mit Karl Rottmann, übernahm aber dann die Leitung der von Cotta 1828–33 veranstalteten lithographischen Herausgabe der herzogl. Leuchtenberg’schen Gallerie. In der Folge betheiligte sich H. mit einigen Blättern an Hanfstängl’s Herausgabe der Dresdener Gallerie; kehrte aber bald nach München zurück um das den Einzug König Otto’s in Nauplia darstellende Bild (von Peter Heß) meisterhaft auf Stein zu zeichnen (vgl. Nr. 102 Stuttg. Kunstblatt 1836). Dann übernahm er auf eigene Firma eine „Auswahl von Gemälden in München lebender Künstler aller Fächer“, welche gleichsam als Ergänzung und Fortsetzung der sogenannten Galleriewerke betrachtet werden kann. Später trat H. als Maler auf, sowol in Landschaftsskizzen (Partenkirchen vom Zugspitz, Hintersee bei Berchtesgaden, Ansichten vom Starnbergersee, Schwarzbachfall bei Jettenberg, 1848) wie im Thierstück (Hasen im Feld, lithographirt von Rothmüller) und mit Jagdbildern (vieles davon auch als Holzschnitte in „Herrn Petermann’s Jagdbuch, Verlag von Braun und Schneider); auch als Porträtzeichner versuchte er sich mit Erfolg (z. B. Kaiserin Elisabeth von Oesterreich [noch als Herzogin von Baiern], Kniestück, sitzend, 1853 auf Stein gezeichnet), immerhin aber war es doch die Lithographie, welcher H. seinen Namen verdankt: in dieser Kunst leistete er, sowohl was ihren technischen Theil betrifft, als auch in Bezug auf das Eindringen in den Geist des nachzubildenden Originals wie durch geschmackvolle Zeichnung ganz Vorzügliches. H. starb am 7. Juni 1870 in München. Zu seinen besten Blättern gehören außer den vorgenannten: „Porträt des Optiker G. v. Reichenbach“ (nach Stieler); „Kühe am Wasser“ (nach Wagenbauer); „Angriff eines französischen Kuirassierregimets“ und „Spanische Guerilla in den Ruinen eines alten Schlosses“ (nach Heideck); „Scene aus dem Freischütz“, „Kosaken überfallen einen französischen Vorposten“, „Wallachischer Pferdefang“ (1825); „Die Plünderung“, [657] „Morgen in Partenkirchen“ (1826); „Der Ueberfall“ (1827); „Die Osteria“, „Jäger mit dem Schweißhunde“, sämmtlich nach Peter Heß; „Der wandernde Mönch“, nach Weller (1829); G. Metzu: „Die kranke Frau“; Wouwermann: „Rückkehr von der Falkenjagd“ und „Landschaft mit ruhenden Landleuten“; Monten: „Schill’s Tod in Stralsund“, „Artillerie-Manövre“ (1832) und „Feld-Manövre bei Friedberg“ (1838); Granet: „Der Maler Stella im Gefängniß“; W. Lindenschmit: „Schlacht bei Sendling“; Ph. Foltz: „Gemsjäger“; Chr. Ruben: „Karthäuser“; Heinrich Heß: „Abschied des heil. Bonifazius“; Chr. Morgenstern: „Rheinfall bei Schaffhausen“; A. Bayer: „Mönch auf einer Terrasse“; Fr. L. Storch: „Elfentanz“; J. B. Kirner: „Spielende Kinder römischer Hirten“; Th. Horschelt: „Gemsjagd“, 6 Blatt etc. Hohe’s Porträt ist von D. Haiz lithographirt (1844).

Vinc. Müller, Universal-Handbuch für München, 1845. S. 145. Kunst-Vereins-Bericht für 1870. S. 54.