ADB:Heilbronner, Johann Christoph

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Heilbronner, Johann Christoph“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 313, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heilbronner,_Johann_Christoph&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 09:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 11 (1880), S. 313 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Christoph Heilbronner in der Wikipedia
Johann Christoph Heilbronner in Wikidata
GND-Nummer 120426005
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|11|313|313|Heilbronner, Johann Christoph|Moritz Cantor|ADB:Heilbronner, Johann Christoph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=120426005}}    

Heilbronner: Johann Christoph H., Mathematiker, geb. um 1706 in Ulm, wo sein Vater Schlosser war. Er studirte anfänglich Theologie, dann Mathematik, worüber er auch in Leipzig mehrere Jahre lang Vorlesungen hielt. Ebendort starb er etwa 1747. Von seinen Schriften ist „Specimen historiae aeris“ (1740) und „Geometrische Aufgaben nebst der Auflösung“ (1745) uns nicht zu Gesicht gekommen. Am bekanntesten ist H. durch seine Veröffentlichungen über Geschichte der Mathematik. Zuerst erschien: „Versuch einer mathematischen Historie. Erster Theil, darin eine Abhandlung von dem Nutzen der Mathematik überhaupt und die Historie der Rechnenkunst enthalten sind“ (1739), später: „Historia matheseos universae a mundo condito ad saeculum post Christ. nat. XVI. Accedit recensio elementorum, compendiorum et operum mathematicorum atque historia arithmetices ad nostra tempora“ (1742). Das zweitgenannte Werk, welches das ältere in sich aufnahm und weiter führte, ist sehr verschieden beurtheilt, bald über-, bald unterschätzt worden. Man gewinnt wol den richtigsten Standpunkt zur Beurtheilung, wenn man das Heilbronner’sche Werk mit dem bereits 1650 erschienenen des G. J. Vossius „De scientiis mathematicis“ vergleicht. H. hat dasselbe so viel als möglich ausgenutzt und dabei eine wahrhaft großartige Kritiklosigkeit an den Tag gelegt, wie an einzelnen Beispielen sich zeigen ließe. Daneben hat er, allerdings mit gleicher Kritiklosigkeit, noch Mancherlei gesammelt. Die Angabe der da und dort vorhandenen Handschriften antiker Mathematiker ist heute noch zur ersten Orientirung ganz brauchbar.

Vgl. Weyermann, Nachrichten von Gelehrten und Künstlern aus Ulm, S. 299. – Adelung.