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Artikel „Hauber, Karl Friedrich“ von Moritz Cantor, Julius Hartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 38–39, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hauber,_Karl_Friedrich&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 23:05 Uhr UTC)
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Hauber: Karl Friedrich H., Mathematiker, geb. am 18. Mai 1775 zu Schorndorf, † am 5. September 1851 zu Stuttgart. Er machte den damals in Würtemberg gewöhnlichen Bildungsgang durch, indem er von den Klosterschulen zu Blaubeuren und Bebenhausen in das theologische Stift zu Tübingen gelangte. [39] Dort erwarb er sich 1794 die Magisterwürde auf Grund einer Dissertation über die Proportionenlehre nach dem V. Buche des Euklid. Dann wurde er in das dortige Repetenten-Collegium aufgenommen und gab 1798 eine mit Anmerkungen und Zusätzen versehene Uebersetzung von des Archimed Büchern über Kugel und Cylinder und über Kreismessung heraus. In demselben Jahre und auch noch 1799 machte er eine litterarische Reise durch Deutschland, wobei er sich vorzüglich in Leipzig, Dresden, Berlin, Göttingen, Hamburg und Gotha aufhielt. Während jener Reise entstanden wol ein geometrischer Aufsatz in dem 8. Hefte von Hindenburg’s Archiv und zwei combinatorisch-analytische Aufsätze in Hindenburg’s 1. Sammlung combinatorisch-analytischer Abhandlungen. Nach Tübingen zurückgekehrt, fügte H. 1801 zu Lhuilier’s Anleitung zur Elementaralgebra ein 16. und 17. Kapitel über Kettenbrüche und deren Anwendung hinzu. 1802 wurde H. Professor in Denkendorf, später wol in Schönthal[1], wenigstens scheint dies aus der Namensbezeichnung in der Ueberschrift eines Aufsatzes von 1817 „Ueber Archimeds Kreismessung“ (Zeitschrift für Astronomie Bd. IV) hervorzugehen. In den Jahren 1820 bis 1825 gab H. zuerst unter dem Titel „Chrestomathia geometrica“ den Anfang des ersten Buches des Euklid mit den Scholien des Proklus und Anderer im Urtexte heraus unter Beifügung historischer Erläuterungen, dann in Gemeinschaft mit J. G. Camerer[WS 1] die sechs ersten Bücher des Euklid, griechisch mit lateinischer Uebersetzung. In allen diesen Schriften zeigte sich H. als tüchtiger Mathematiker, Historiker und Philologe. Ebendieselben Eigenschaften zeigen fast in noch höherem Grade seine „Scholae logico-mathematicae“ (Stuttgart 1829), welche jedoch in ihrer dem Nicht-Mathematiker etwas spröden Form nur verhältnißmäßig geringen Anklang fanden. Besonders M. W. Drobisch hat wiederholt auf dieses Buch hingewiesen und namentlich den jetzt sogenannten Hauber’schen Lehrsatz von der Umkehrbarkeit der Schlüsse in der Mathematik und deren Bedingungen erweitert. H. starb als Prälat und pensionirter Ephorus des Klosters Maulbronn.

Vgl. Gradmann, Das gelehrte Schwaben, S. 214 u. 849. – Meusel, Das gelehrte Deutschland, Nachtrag 7, 1, S. 525 und Nachtrag 8, S. 324. Meusel, Das gelehrte Deutschland im 19. Jahrhundert, Bd. X, 2, S. 603. – Poggendorff’s Biogr.-literar. Handwörterbuch, Bd. I, S. 1031. – Correspondenzblatt für die Gelehrten- und Realschulen Würtembergs vom 15. Septbr. 1851.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 39. Z. 13 f. v. o.: Hauber wurde 1810 Professor am theologischen Seminar zu Schönthal, 1840 Ephorus zu Maulbronn und 1841 mit dem Titel Prälat pensionirt. [Bd. 12, S. 796]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Druckfehler: gemeint ist offensichtlich Johann Wilhelm von Camerer