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Artikel „Grienwaldt, Franz Joseph“ von Edmund von Oefele in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 653–654, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grienwaldt,_Franz_Josef&oldid=- (Version vom 6. Dezember 2024, 07:40 Uhr UTC)
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Grienwaldt: Franz Joseph G. (Greinwald), geb. am 17. März 1708 zu Wolfratshausen, gest. als landständischer Arzt in München den 11. Juli 1743, suchte die durch seinen Lehrer J. A. Morasch seit 1727 zu Ingolstadt eingeführte atomistische Philosophie auf die Medicin anzuwenden, [654] was ihm aber heftige Verfolgungen seitens der Gegner jenes Systems, darunter die Jesuiten, zuzog, die auch den vielversprechenden jungen Mann um die angestrebte Professur an der Landesuniversität zu bringen wußten. G. hat dann auf schriftstellerischem Wege seine Berufswissenschaft gefördert, insbesondere deren Geschichte durch Herausgabe eines bio-bibliographischen Lexikons baierischer Aerzte: „Album Bavariae iatricae“ (1733), wonach ihn die Academia naturae curiosorum in Erfurt zum Mitgliede ernannte. Neben Betheiligung an den zu Nürnberg erschienenen „Arbeiten der Gelehrten im Reich“ setzte G. in Verbindung mit einigen Freunden die früher encyklopädisch gehaltene Zeitschrift Parnassus Boicus als ein Organ für Vaterlands- und Litteraturkunde, freilich nur kurze Zeit (1736–40), fort, Lebensgeschichten berühmter Aerzte und sonstiger Gelehrter, Beschreibungen von Bädern u. a. dazu beisteuernd. Seinen Plan, in München einen anatomischen Cursus zu halten (1736), durfte er ebenso wenig ausführen, als seine Vorschläge zu besserer Benützung der Reichenhaller Salzquellen Gehör fanden.

Baader, Das gelehrte Baiern, Sp. 404–407. Paulus Huber, Der Parnassus Boicus, Münchener Gymnasialprogramm 1868. Prantl, Geschichte der Universität zu Ingolstadt, Bd. I, S. 534–535.