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Artikel „Götzenberger, Jakob“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 515–516, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:G%C3%B6tzenberger,_Jakob&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 07:42 Uhr UTC)
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Götzenberger: Jakob G., Historienmaler, geb. 1800 (1805?) zu Heidelberg, zählte zu den frühesten Schülern von Cornelius in Düsseldorf und malte als solcher (mit Hermann und Ernst Förster) die vier Facultäten in der Aula zu Bonn. Der Freskencyklus in der Capelle zu Nierstein (Rheinhessen) begründete seinen Ruf; 1844 schmückte er (mit Heinefetter) die von Hübsch erbaute Trinkhalle in Baden-Baden mit einer Reihe von Gemälden, wozu die schönsten Märchen des Schwarzwaldes willkommenen Stoff boten (gestochen von E. Wagner in 14 Blättern, Darmstadt 1859). Zum Inspector der Mannheimer Gallerie ernannt und 1845 mit einer Polin verheirathet, wurde ihm 1847 durch eigene Schuld der Aufenthalt in seiner Heimath verleidet. G. ging nach England, wo er außer vielen Porträts mehrere Frescomalereien ausführte, unter denen die Decorationen eines Prachtsaales im Bridgewaterhouse, der Residenz Lord Ellesmere’s, bemerkenswerth sind. Die Hauptbilder beziehen sich unter Beimischung allegorischer Elemente auf die Geschichte des herzoglichen Hauses Bridgewater, während der Stoff für die kleineren Darstellungen Miltons ‚Comus‘ entnommen ist. Sodann mit der Ausschmückung eines Saales im Northumberlandpalaste am Trafalgar-Square zu London beauftragt, entwarf er vier große, figurenreiche Compositionen, denen eine altenglische, den Lord Percy, Urahn der Grafen von Northumberland, verherrlichende Ballade zu Grunde liegt. Die Cartons dazu führte G. in Luzern aus, wo er sich von 1863–65 aufhielt und vermachte selbe bei seinem am 6. Octbr. 1866 zu Darmstadt erfolgten Ableben seiner Vaterstadt Heidelberg.

Vgl. Raczynski I. 309–15. E. Förster, Gesch. der deutschen Kunst, 1860. V. 11. Füßli, Zürich und die oberrhein. Städte, 1846. I. 584–99. Beiblatt zu Lützow’s Ztschrft. für bild. Kunst vom 7. Decbr. 1866. Zu seinen [516] in der vorgenannten Litteratur vergessenen Jugendarbeiten gehören auch die beinahe gräßlichen Illustrationen zu Calderon („Andacht zum Kreuze“) im Nürnberger Frauentaschenbuch für 1823.