Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Fronsperger, Leonhart“ von Carl von Landmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 145, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fronsperger,_Leonhart&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 19:37 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Fromundus, Libertus
Nächster>>>
Fröreisen, Isaak
Band 8 (1878), S. 145 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Leonhard Fronsperger in der Wikipedia
Leonhard Fronsperger in Wikidata
GND-Nummer 124630642
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|145|145|Fronsperger, Leonhart|Carl von Landmann|ADB:Fronsperger, Leonhart}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124630642}}    

Fronsperger: Leonhardt F., der bedeutendste deutsche Schriftsteller über Kriegswesen im 16. Jahrhundert, geboren zu Ulm, gestorben ebendaselbst den 23. Mai 1575. Lienhardt Freundtsperger, wie er in dem Bürgerbuch der genannten freien Reichsstadt heißt, lernte schon als Knabe das Kriegswesen kennen und wurde 1566 im Türkenkriege vom Kaiser zum „Feldgerichtsschultheißen“ ernannt; von demselben erhielt er auch später eine Anweisung auf Unterhalt, vermuthlich auf das Wengenkloster in Ulm, von woher wol der in seinen Vorreden gebrauchte Titel „kaiserlicher Provisioner“ herrühren mag. Fronsperger’s Schriften umfassen das gesammte Kriegswesen der damaligen Zeit: sein bedeutendstes Werk ist sein 1573 in Frankfurt herausgegebenes „Kriegsbuch“. Dasselbe handelt von Kriegsrecht und Kriegsartikeln, Wehr- und Heerordnung, Gefechtslehre der Truppen, Verwendung der Artillerie, von Bewaffnung, Ausrüstung und Proviantwesen, von Feldverschanzungen und Kampf um feste Plätze. Wenn auch fachlich nicht besonders gut geordnet, so ist dasselbe doch als das beste Quellenwerk über damaliges Kriegswesen zu betrachten, wofür als Beweis dienen kann, daß es 1596 bereits die 4. und 1819 noch eine 5. Auflage erlebte. Seine übrigen Schriften fallen in die Zeit vor der Veröffentlichung seines Hauptwerkes und erscheinen gewissermaßen als Vorarbeiten zu demselben; diese sind in chronologischer Reihenfolge: „Kaiserliches Kriegsrecht“, 1552; „Vom Geschütz, Feuerwerk und von Festungen“, 1557–64; „Fünf Bücher von Kriegs-Regiment und Ordnung“, 1558; „Bericht von einer Besatzung, Kommißordnung und Fütterung“, 1563; sämmtlich in Frankfurt herausgegeben.

Weyermann, Nachrichten von Gelehrten etc. von Ulm, Ulm 1829. J. v. H(ardegg), Vorlesungen über Kriegsgeschichte, II. 1862. Arch. f. Off. der Artillerie etc., Berlin 1876.