ADB:Friedrich I. (Herzog von Österreich)

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Artikel „Friedrich I., Herzog von Oesterreich“ von Heinrich Ritter von Zeißberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 579–580, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Friedrich_I._(Herzog_von_%C3%96sterreich)&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 18:57 Uhr UTC)
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Friedrich I., Herzog von Oesterreich, aus dem Hause der Babenberger, der ältere Sohn und Nachfolger Leopold V. in Oesterreich (1195–98). Sein Geburtsjahr ist unbekannt; die gewöhnliche Annahme (1174) beruht auf dem gefälschten Ortilo. F. empfing bereits zu Lebzeiten seines Vaters 1181 in Erfurt die Belehnung mit Oesterreich und mit dem Vater zugleich nach dem Tode des letzten steirischen Ottokar um Pfingsten 1192 zu Worms die Investitur mit dessen Hinterlassenschaft, trat jedoch nach seines Vaters Tode, vielleicht in Folge einer Vereinbarung mit dem Kaiser, nur die Regierung von Oesterreich an, während sein jüngerer Bruder Leopold die Steiermark verwaltete. F. hatte bei der Beisetzung der Leiche seines Vaters im Kloster Heiligenkreuz sammt zwölf Adlichen die Versprechungen erneuern müssen, welche dieser sterbend dem Erzbischof von Salzburg geleistet hatte (vgl. Töche, Heinrich VI., 371). Während aber F. wol die englischen Geiseln freiließ, dagegen sich, wie es scheint, nicht beeilte, die ausbedungene Rückzahlung der für Richards Auslieferung an den Kaiser empfangenen Gelder zu leisten, erfüllte er alsbald das Gelübde, die seinem Vater auferlegte Kreuzfahrt anzutreten, indem er, als 1195 in Deutschland ein neuer Zug gepredigt wurde, das Kreuz nahm. Der Aufbruch des Kreuzheeres erfolgte 1197. Am 9. Juni dieses Jahres erscheint unser Herzog als Zeuge in einer Urkunde Kaiser Heinrichs VI., die zu Linaria auf Sicilien (vgl. über die Oertlichkeit Töche, Heinrich VI., 687) datirt ist, denn Messina war der Sammelplatz des Kreuzheeres, welches etwa im August die Ueberfahrt nach Akkon antrat, wo es am 22. September landete. Ueber seinen persönlichen Antheil an den Ereignissen [580] dieses Zuges erfahren wir nichts. Im Begriffe, die Rückfahrt anzutreten, starb F. am 16. April 1198. Sterbend gedachte er seiner Heimath. In Gegenwart seiner Gefährten, des Bischofs Wolfger von Passau, der Grafen Eberhard von Dornberg, Meinhard von Görz und Ulrich von Eppan, ferner der Edlen Konrad v. Ahausen und Rapoto v. Stein machte er eine Schenkung an das Kloster Heiligenkreuz, das er sich zur Grabstätte erwählte. An Friedrichs Hofe in Wien hat Walther von der Vogelweide sich aufgehalten, der an ihm eine große Stütze verlor. Der Beiname „der Katholische“ und die fabelhafte Angabe, daß er einen Zug wider die Mauren in Spanien unternommen habe, findet sich zum ersten Male bei Thomas Ebendorfer (15. Jh.).

Vgl. Meiller, v. Babenberg. Regesten. Ueber Friedrichs Grabdenkmal s. Mitth. d. Centralv. f. Erf. u. Erhaltg. v. Baudenkm. 1873. S. 119.