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Artikel „Meiller, Andreas von“ von Heinrich Ritter von Zeißberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 218, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meiller,_Andreas_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 01:20 Uhr UTC)
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Meiller: Andreas von M., mütterlicherseits ein Großneffe des berühmten Numismatikers Eckhel, wurde zu Wien am 22. Novbr. 1812 geboren und starb am 30. Juni 1871. Von seinen äußeren Lebensumständen ist nur weniges zu sagen. Nach dem Abschlusse seiner Universitätsstudien wollte er, dem Wunsche seines Vaters gemäß, die Laufbahn eines Rechtsanwaltes einschlagen, verließ aber bald den schon betretenen Weg, um sich einem seiner Neigung besser zusagenden Berufe zu widmen. Durch Vermittlung des Freiherrn Clemens von Hügel, in dessen Haus M. Zutritt fand, trat er als Practicant in das k. k. geh. Haus-, Hof- und Staatsarchiv ein und bildete sich hier unter der Leitung und Förderung Gévay’s und Chmel’s für seinen Beruf, dem er bis an sein Lebensende treu blieb. Er bekleidete zuletzt unter dem Titel und Charakter eines k. k. Regierungsrathes die Stelle des ersten Haus-, Hof- und Staatsarchivars. Neben seiner amtlichen entfaltete er als Geschichtsforscher eine unermüdliche Thätigkeit, indem er die Ausführung eines wesentlichen Theiles jener Arbeiten übernahm, welche Chmel in dem Aufsatze: „Was thut der österreichischen Geschichte noth?“ als Programm aufgestellt hatte. Am meisten bekannt in weiteren Kreisen wurde M. durch die beiden Hauptwerke seines Lebens: „Regesten zur Geschichte der Markgrafen und Herzoge Oesterreichs aus dem Hause Babenberg“, Wien 1850, und die „Regesta archiepiscoporum Salisburgensium“, Viennae 1866, welchen namentlich auch die beigefügten kritischen Excurse noch heute einen nicht geringen Werth verleihen, sowie sie ihrer Zeit die Erforschung der österreichischen Geschichte wesentlich gefördert haben. Daneben veröffentlichte M. theils in den Publicationen der Wiener Akademie, deren wirkliches Mitglied er seit 1851 war, theils an anderen Orten eine Reihe werthvoller historisch-topographischer, rechtshistorischer und genealogischer Studien. Man findet die Schriften Meiller’s, sowie auch dessen ungedruckten litterarischen Nachlaß vollständig verzeichnet in dem warm empfundenen Nachrufe von J. Zahn in den Blättern des Vereins f. Landesk. von Nieder-Oesterreich, VI. Jahrg. Vgl. auch den Almanach der kaiserl. Akad. d. Wissenschaften 1872.