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Artikel „Ekkehart II. und Ekkehart III., Mönche von St. Gallen“ von Gerold Meyer von Knonau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 791–792, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ekkehart_II.&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 20:12 Uhr UTC)
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Ekkehart II. und Ekkehart III., Mönche von St. Gallen, im 10. Jahrhundert. – Der Decan Ekkehart I. (s. d. Art.) hatte nach Ekkeharts IV. hier wol glaubwürdigem Zeugniß vier Neffen in das Kloster St. Gallen gebracht, von denen zwei gleichnamig waren, E. II. und E. III. (die zwei anderen waren der spätere Abt Purchard II. und Notker Labeo). Wie er selbst, stammten sie wol aus der nächsten Umgebung des Klosters (Goßau oder Herisau). Beide sind fast nur aus Ekkeharts IV. Casus s. Galli bekannt. – E. II. soll von dem durch Ekkehart IV. als Lehrer gepriesenen Geraldus und von seinem Oheime unterrichtet worden sein und, als die Wittwe Herzog Burchards II. von Schwaben, Hadwig, wol nicht lange nach dem Tode ihres Gatten, 973, St. Gallen besuchte, das Portneramt bekleidet haben. Da habe der durch körperliche Schönheit, durch persönliche Gewandtheit, durch Gelehrsamkeit und Beredsamkeit ausgezeichnete Mönch die Aufmerksamkeit der Herzogin auf sich gezogen, so daß sie den auch als Lehrer tüchtigen jungen Mann sich vom Abte zur Förderung in ihren wissenschaftlichen Studien nach ihrer Burg Hohentwiel erbeten habe. Zwar hatte auch E. ihre Launen zu ertragen; aber das Kloster genoß manchen Vortheil von der offen auf ihm ruhenden Gunst und E. soll für St. Gallen bedenkliche Anzettelungen, von Reichenau her und auch vom kaiserlichen Hofe, mehrmals glücklich durchkreuzt haben. Denn Ekkehart IV. behauptet, E. sei auf Hadwigs Empfehlung hin an den Hof gelangt, wo er gleichfalls, besonders durch Kaiserin Adelheid, hoch geschätzt worden sei. Allein alle diese Einzelheiten sind in keineswegs überall stichhaltiger Weise durch Ekkehart IV. überliefert, und insbesondere war E. jedenfalls bei Otto’s II. Erziehung nicht betheiligt, da er, wenn wenigstens Ekkehart IV. hierin Glaube anzumessen sei, erst erheblich nach Otto’s I. Tode an den Hof gekommen sein kann. Ganz sicher steht dagegen fest, daß E. nicht in St. Gallen, sondern in Mainz, wo der als „Höfling“ (palatinus) von den gleichnamigen Mönchen durch seine Brüder unterschiedene, jedenfalls zu nicht geringem Ansehen gelangte „Lehrer“ Propst geworden war, am 23. April 990 gestorben ist und dort in St. Alban bestattet wurde. – Etwas jünger als E. II. muß E. III. gewesen sein, welcher, als er seinen Vetter nach Ekkeharts IV. Schilderung auf den Hohentwiel begleitete und da die Capelläne der Herzogin [792] unterrichtete – doch bestand auch schon das von Burchard errichtete, später durch Heinrich II. nach Stein am Rhein verlegte Kloster auf der Burg –, erst Diakon war. Da E. III. später 30 Jahre als Decan gewaltet haben soll, muß er länger als E. II., bis in das 11. Jahrhundert hinein, gelebt haben. – Von E. II. sind noch ein Paar Verse und eine Sequenz auf den h. Desiderius vorhanden; von Ekkeharts III. Leistungen blieb nichts übrig. Epitaphien Ekkeharts IV. auf beide theilte Dümmler, Zeitschr. f. deutsches Alterthum, Bd. II. d. Neuen Folge, S. 48 u. 49, mit.

Neben J. v. Arx, Gesch. d. Cantons St. Gallen, B. I. S. 273–275, vgl. besonders den Commentar zu der neuen Ausgabe der Ekkehart’schen Casus s. Galli (s. d. Art. Ekkehart IV.).