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Artikel „Dilger, Nathanael“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 224, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dilger,_Nathanael&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 20:10 Uhr UTC)
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Dilger: Nathanael D., Sohn des vorigen, geb. 5. Sept. 1604 in Danzig, studirte 1619 ff. in Königsberg, reist nach Dänemark, Holland, England, Frankreich, hält sich eine Zeit lang in Straßburg auf, wird 1630 Hofprediger zu Rappoltstein, kehrt 1637 nach Danzig zurück, wird Gehülfe und seit 1638 Nachfolger seines Vaters, 1672 Senior ministerii, und starb als solcher 31. März 1679. Er war ein gelehrter und beredter frommer und eifriger Mann, der Chrysostomus Gedanensis genannt, hat sich aber einen üblen Namen gemacht durch sein inquisitorisches Verfahren gegen den in Danzig lebenden Gymnasiallehrer Heinrich Nicolai, der sich durch eine Schrift Irenicum und De Mysterio trinitatis ketzerischer Ansichten verdächtig gemacht hatte und von D. auf dem Todtenbette zum Widerruf genöthigt wurde (vgl. die von D. gehaltene und publicirte Leichenpredigt vom J. 1662). Auch sonst gab er einige Predigten und Streitschriften, besonders gegen den Synkretismus heraus.

S. Hartknoch, Preuß. Kirchengesch. S. 798. 843 ff. 860, Witte, Diarium biogr. Tholuck, Kirchliches Leben des 17. Jahrhunderts II, S. 88.