ADB:Danz, August Friedrich Wilhelm

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Danz, Wilhelm August Friedrich“ von Emil Julius Hugo Steffenhagen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 752–753, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Danz,_August_Friedrich_Wilhelm&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 16:24 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 4 (1876), S. 752–753 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Dezember 2009, suchen)
Wilhelm August Friedrich Danz in Wikidata
GND-Nummer 123522811
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|4|752|753|Danz, Wilhelm August Friedrich|Emil Julius Hugo Steffenhagen|ADB:Danz, August Friedrich Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=123522811}}    

Danz: Wilhelm August Friedrich D., Rechtsgelehrter, jüngerer Bruder des Juristen Johann Ernst Friedrich D., geb. 3. März 1764 (nach Anderen 13. März 1762) zu Gedern (Hessen-Darmstadt), † 14. (13.?) Decbr. 1803 in Stuttgart. 1780 bezog er die Universität Gießen, um Theologie zu studiren, wandte sich aber bald der Rechtswissenschaft zu. Nach beendigten Studien (1783) ging er nach Wetzlar, wo er sich mit dem Reichsproceß bekannt machte und in dem Hause des Kammergerichtspräsidenten Freiherrn v. Thüngen[WS 1] eine Hofmeisterstelle annahm. 1786 begleitete er seinen Zögling nach Stuttgart auf die Karlsschule, an welcher er 1788 eine ordentliche Professur der Rechte erhielt, auch die juristische Doctorwürde erwarb. Nach Aufhebung der Hochschule (1794) pensionirt, wurde er 1796 Hofgerichtsassessor, 1797 herzogl. würtembergischer Regierungsrath, 1803 Lehensreferent. Seine Schriften behandeln das vaterländische Recht, namentlich das deutsche Privatrecht, Lehnrecht und den Proceß. Er commentirte Runde’s Privatrecht in dem bändereichen „Handbuch des heutigen deutschen Privatrechts“, 10 Bände mit einem Register-Bande, 1796–1823, vom VIII. Bde. an nach dem Tode des Verfassers fortgesetzt von A. L. Schott[WS 2], dann von Ludwig Friedrich Griesinger, die ersten 6 Bände in zweiter verbesserter Ausgabe, 1800–2. Den Proceß bearbeitete er in drei Werken: „Grundsätze des gemeinen, ordentlichen, bürgerlichen Processes“, 1.–3. Ausgabe 1791–1800, vermehrt und umgearbeitet von Nicol. Thadd. v. Gönner 4. Ausgabe 1806, 5. Ausgabe 1821; „Grundsätze der summarischen Processe“, 1792, 2. Ausgabe 1798, 3. Ausgabe von Gönner 1806; „Grundsätze des Reichsgerichtsprocesses“, 1795. Mit Chr. Gottl. Gmelin und Wilh. Gottl. [753] Tafinger edirte er bis zum III. Bande die Zeitschrift: „Kritisches Archiv der neuesten juridischen Litteratur und Rechtspflege in Teutschland“, 1801 ff. – Gradmann, Das gelehrte Schwaben, 1802, S. 94 ff. Kritisches Archiv etc. IV, 155 ff. Schlichtegroll, Nekrolog der Teutschen V, 77 ff., 1806. Meusel, G. T. Baur in d. Encyklopädie von Ersch u. Gruber 1. Sect. XXIII, 92 f. Gerber, Das wissenschaftliche Princip des gemeinen deutschen Privatrechts 1846, S. 78 ff.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Sigmund Karl Freiherr von Thüngen (1730–1800), Reichskammergerichtspräsident in Wetzlar.
  2. August Ludwig Schott (1751–1787), Professor der Rechte in Erlangen.