Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kollenbusch, Samuel“ von Heinrich Holtzmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 476, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Collenbusch,_Samuel&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 17:55 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 16 (1882), S. 476 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Samuel Collenbusch in der Wikipedia
Samuel Collenbusch in Wikidata
GND-Nummer 13572029X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|476|476|Kollenbusch, Samuel|Heinrich Holtzmann|ADB:Collenbusch, Samuel}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13572029X}}    

Kollenbusch: Samuel K. (Collenbusch), Mystiker und Pietist, geb. am 1. September 1724 zu Wichlinghausen bei Barmen, † ebendaselbst am 1. September 1803. Er war Arzt zuerst in Duisburg, seit 1784 in seinem Geburtsorte. Schon in seiner Jugend erweckt, arbeitete er seit 1760 in Folge einer von dem Württemberger Fricker erhaltenen Anregung vornehmlich an der Hand von Schriftstellern, wie Anton, Bengel und Oetinger seine Auffassung des Christenthums im Sinne des biblischen Realismus aus. Die Eigenthümlichkeiten liegen zumeist in einer Christologie, die nicht frei von socinianischem Anhauch ist. Von Haus aus Lutheraner, hatte er seine Wirksamkeit in der reformirten Kirche gefunden, wo er eine Gruppe von Pietisten auf jenes Problem der Heiligung und ihrer Stufen und Fortschritte zurückführte, daraus der Pietismus entstanden ist. Zu seinen Anhängern gehörten die Brüder Hasenkamp, Johann Georg (1736–77) und Friedrich Arnold (1747–95), auch Gottfried Menken (1768–1831). Eine Secte hat er nicht hervorgerufen; seine Anhänger in den Jülich’schen und Berg’schen Gegenden halten sich an die Kirche, verharren aber bei der Verwerfung der Lehren von der Strafgenugthuung Christi und von der doppelten Prädestination. Nach seinem Tode erschien, von Freunden gesammelt, „Erklärung biblischer Wahrheiten“ (Elberfeld 1807 f.).

Vgl. Göbel in Herzog’s Realencyklopädie, VIII. S. 19–23. Ritschl, Geschichte des Pietismus in der reformirten Kirche, S. 565–582.