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Artikel „Bruckmann, Ferd. Alexander“ von August Wintterlin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 397–398, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bruckmann,_Alexander&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 03:54 Uhr UTC)
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Bruckmann: Ferd. Alexander B., Historienmaler, geb. 21. Febr. 1806 in Ellwangen, † 9. Febr. 1852 zu Stuttgart, Sohn des Kreisbauraths J. Aug. v. B., erhielt vom J. 1820 in Heilbronn Gravir- und Modellir-Unterricht [398] von dem Medailleur Peter Bruckmann und dem damals für dessen berühmte Silberwaarenfabrik beschäftigten K. Weitbrecht. Die Malerei erlernte er im J. 1826 in Stuttgart bei E. Wächter und von 1827–29 in München hauptsächlich unter der Leitung von H. Heß. Vom Herbst 1829–32 lebte er in Rom, von wo er das große Bild: Barbarossa’s Leiche wird aus dem Kalykadnos gezogen (Stuttgarter Staatsgallerie) in die Heimath sandte. In den J. 1833–39 wieder in München, malte er daselbst theils nach H. Heß’schen, theils nach eigenen Entwürfen Darstellungen aus Theokrit im Schlafzimmer des Königs. Compositionen von ihm zur Odyssee führte Fr. Preller über seinen Landschaften im Härtel’schen Hause zu Leipzig in antiker Vasenmanier aus. Auch seine besten Staffeleibilder, z. B. Die Weiber von Weinsberg (Stuttgarter Staatsgallerie; Holzschnitt von Wright und Folkard bei Raczynski; Lithogr. von Kenngott) und Das Mädchen aus der Fremde nach Schiller (königl. Schloß Friedrichshafen) stammen aus dieser Zeit. Vom J. 1840 an widmete sich B. in Stuttgart, vorübergehend auch in Ulm, Augsburg, Zürich u. a. a. O. fast ausschließlich der Porträtmalerei, seit 1843 vermählt mit einer Schwester des politisch-religiösen Reformers Friedr. Rohmer, dessen schwärmerischer und opferwilliger Anhänger er zum entschiedenen Nachtheile für seine Kunst schon in München geworden war. Von größeren Werken sind aus dieser Periode nur noch Thusnelda in der Gefangenschaft (Stuttgarter Staatsgallerie) und die freilich sehr wenig gelungenen Fresken im Festsaale der Stuttgarter Kunstschule, die Geburt der Aphrodite, der h. Lucas und Allegorien der drei bildenden Künste, zu erwähnen. Ein schweres Kopfleiden und manche Enttäuschungen seines künstlerischen und politischen Strebens trübten zuletzt seinen Geist bis zu freiwilliger Lebensentsagung. – B. componirte mit viel Verstand und Fleiß; seine Gestalten erfreuen immer durch ein edles und warmes Pathos; sein Colorit, anfangs sehr kräftig und klar, wurde später trüber und zuweilen trocken; unter seinen Bildnissen finden sich ganz treffliche Leistungen neben überraschend schwächeren.

Raczynski, Gesch. d. n. d. Kunst, II. S. 215 ff.; Neuer Nekrolog der Deutschen, 1852, I. S. 103 ff. Kunstblatt in versch. Jgg. v. 1829–48.