ADB:Arnold, Christoph (Buchhändler)

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Artikel „Arnold, Christoph“ von Paul Gautsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 585, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Arnold,_Christoph_(Buchh%C3%A4ndler)&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 09:12 Uhr UTC)
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Arnold: Christoph A., geb. 10. März 1763 zu Hartmannsdorf bei Frauenstein im sächs. Erzgebirge, † 6. Aug. 1847, Sohn eines verarmten Bauern, besuchte 1778 das Gymnasium zu Freiberg, mußte aber aus Mangel an Mitteln das Studiren aufgeben, ward Schreiber beim dortigen Floßamte, versuchte dann nochmals durch Besuch der Bergakademie eine andere Laufbahn, ward jedoch abermals durch seine Mittellosigkeit daran verhindert und mußte sich wieder von Schreiberdiensten ernähren. Durch seine Begabung brachte er es zum Geschäftsführer der Crazischen Buchhandlung in Schneeberg. Dadurch mit buchhändlerischen Geschäften vertraut geworden, begründete er mit 40 Thalern im J. 1790 ein eignes Geschäft in Schneeberg, wendete sich später nach Dresden, wo er im J. 1803 das Privilegium einer insolvent gewordenen Buchhandlung, fast ohne alle Mittel, kaufte und dieses unter seinem Namen geführte Geschäft nach dem französisch-deutschen Kriege mit Fleiß, Umsicht und Geschick so in die Höhe brachte, daß es eines der angesehensten Deutschlands wurde und eine Commandite in Leipzig errichten mußte. Im J. 1825 gründete er ein litterarisches Lese-Museum und vertrieb seit 1817 die vom Hofrath Winkler (Theodor Hell) herausgegebene, seiner Zeit viel gelesene Abendzeitung, ein belletristisches Blatt, welches die Erzählungen der gelesensten Romanschriftsteller damaliger Zeit, Laun, Schilling, van der Velde, v. Bronikowski, Weisflog, v. Tromlitz, v. Wachsmann u. A. brachte und die meisten davon in die Lesewelt einführte. Bei seinem kinderlosen Ableben ging sein blühendes Geschäft in die Hände des Adoptivsohnes über und besteht noch unter seinem Namen als eins der größten und geachtetsten Dresdens. Von seinen Verlagsartikeln verdienen außer den gesammelten Schriften obgenannter Romanschriftsteller und Schulbüchern, in zahlreichen Auflagen, noch Erwähnung die Werke eines Cotta, Aster, Berzelius und wichtige Schriften der damals epochemachenden Homöopathie, Kohl’s Reisewerke, Gerstäcker’s erste Arbeiten. Er selbst hat „Das neue Leben“, 1809, geschrieben.

Gottwald, Erinnerungsblätter etc., Dresden 1840. S. 106. Sächs. National-Encyklopädie, Bd. I. S. 268.