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Artikel „Andreä, Samuel“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 448, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Andre%C3%A4,_Samuel&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 07:01 Uhr UTC)
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Andreä: Samuel A., reformirter Theolog, geb. 1640 zu Danzig, † 6. Jan. 1699 zu Marburg. Nachdem er 1656 zu Heidelberg unter Hottinger und Spanheim, 1658 in Gröningen unter Jacob Alting und Maresius studirt, auch eine Zeitlang in Bremen und England sich aufgehalten hatte, wurde er 1665 Professor der griechischen Sprache und Philosophie in Herborn, 1661 Dr. theol., 1674 Professor der Eloquenz und Geschichte in Marburg, 1676 Prediger und a. o. Prof. der Theologie, 1678 ord. Prof. der Theologie daselbst. Ein vorsichtiger Anhänger des Coccejanismus und Cartesianismus, vertheidigt er jenen gegen Alting, diesen gegen den Basler Aristoteliker Johann Zwinger, aber auch den reformirten Lehrbegriff gegen den Jenenser Musäus, gegen den dänischen Lutheraner Masius wie gegen katholische Gegner. Doch hält er sich vergleichungsweise frei von confessioneller Beschränktheit und polemischer Schärfe und zeigt eine Verwandtschaft mit der jetzt auch in der reformirten Kirche sich geltend machenden synkretistischen und pietistischen Richtung, indem er, ein Feind der Streittheologie und Buchstabenorthodoxie, eine innigere Gemeinschaft unter den Particularkirchen und eine freie Stellung der Kirche zum Staat von Herzen herbeiwünschte. Ein Verzeichniß seiner zahlreichen, meist kleinen Schriften philosophischen, historischen, biblisch-theologischen, dogmatischen, ethischen, polemischen Inhalts s. bei Jöcher und Adelung, sowie in Niedner’s hess. Gelehrtengesch.[WS 1] I. 44 ff. Vgl. auch Unsch. Nachr. 1728. Tholuck, Akad. Leben des 17. Jahrh. II. 293.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Gemeint ist offenbar die „Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte, seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten“, Band I, Göttingen 1781, von Strieder.