ADB:Alberti, Johann Friedrich

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Alberti, Johann Friedrich“ von Philipp Spitta in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 213, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Alberti,_Johann_Friedrich&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 20:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 1 (1875), S. 213 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Friedrich Alberti in der Wikipedia
Johann Friedrich Alberti in Wikidata
GND-Nummer 102509654
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|213|213|Alberti, Johann Friedrich|Philipp Spitta|ADB:Alberti, Johann Friedrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=102509654}}    

Alberti: Johann Friedrich A., ein hervorragender Tonkünstler, geb. zu Tönningen in Schleswig 11. Jan. 1642, † 14. Juni 1710. Er besuchte das Gymnasium zu Stralsund, studirte später in Rostock Theologie und darnach fünf Jahre hindurch Rechtswissenschaft in Leipzig. Seine früh erwachten musikalischen Fähigkeiten bildete er hier besonders durch den Verkehr mit Werner Fabricius aus, der, ein Landsmann Alberti’s, Rechtsgelehrter und Organist an der Nicolaikirche war. Seine Tüchtigkeit im Orgelspiel verschaffte ihm einen Posten als Hof- und Kammer-Organist am herzoglich sächsischen Hofe zu Merseburg. Durch eine im Gefolge des Herzogs unternommene Reise nach Dresden (vermuthlich um 1676) wurde ihm Gelegenheit, den Unterricht des dortigen Capellmeisters Vincenzo Albrici[WS 1] zu genießen, von dem er Giovanni Maria Bononcini’s[WS 2] Musico prattico im Manuscript für mehr als hundert Thaler erstanden haben soll. Seitdem entfaltete er in Merseburg eine große Thätigkeit als Kirchencomponist. Zwölf Jahre vor seinem Tode lähmte ihm ein Schlagfluß die rechte Seite, wovon er nicht wieder genas. Seine kirchlichen Vocalwerke sind einstweilen verschollen; einige vortreffliche Orgelcompositionen lassen vermuthen, daß er, wie überhaupt die mitteldeutschen Orgelkünstler, seine Stärke in der Choralbearbeitung gehabt habe.

Neben Gerber vgl. Fürstenau, Gesch. d. Musik a. Hofe zu Dresden, I. 143. Spitta, J. S. Bach. I. S. 98 f.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vincenzo Albrici (* 1631; † 1696), italienischer Komponist, Organist und Kapellmeister
  2. Giovanni Maria Bononcini (* 1642; † 1678), italienischer Violinist und Komponist