Über die Volksmenge des Fürstenthums Bayreut

Textdaten
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Autor: Johann Kapp
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Titel: Über die Volksmenge des Fürstenthums Bayreut
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 1, S. 149–167
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
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Erscheinungsdatum: 1790
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: UB Bielefeld, Commons
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II.
Über die Volksmenge
des Fürstenthums Bayreut
von
M. Johann Kapp,
Consistorialrath, Schloßprediger und Professor der Gottesgelahrheit und Geschichte zu Bayreut.[1]


Abbt vom Verdienste, 3s. Hauptst. 3r. Artikel, Seite 357.


Die Rechenkunst, welche Menschen zählet, ist ein Mittel geworden, Irrthümer zu tausenden zu vertreiben. – O Gott, gib allen Regenten die Süßmilchischen Tabellen als ihr Einmaleins in die Hände.
Da die Varianten in der politischen Rechenkunst dem Statistiker eben so erheblich und angenehm sind, als es immer die Buchstaben-Varianten dem Philologen seyn mögen,| wie sich Herr von Dohm einmal ausdrückt;[2] so hoffe ich, es werde den Freunden unsers Vaterlandes nicht gleichgültig seyn, wenn ich die auffallendsten Varianten über die Anzahl der jetzigen Einwohner in dem Fürstenthum Bayreut, kürzlich zusammenstelle, und mit einigen Anmerkungen erläutere. An der Wichtigkeit einer solchen Untersuchung wird wohl niemand zweifeln, der die Namen der großen Staatsmänner und berühmten Gelehrten in Teutschland, Frankreich, England, Schweden, Dänemark, Spanien und Holland kennet, welche es nicht unter ihrer Würde gehalten haben, sich mit diesem zwar mühsamen und zeitraubenden, jedoch höchst nützlichen, Gegenstande zu beschäfftigen. Sollten aber gleichwohl wider Vermuthen einem oder dem andern Leser dieses kleinen Aufsatzes dergleichen Untersuchungen entbehrlich scheinen; so können sie sich aus dem in der Note angezeigten nützlichen Buche des Herrn Crome[3] eines bessern belehren.| Daher bin ich vollkommen überzeugt, daß Kenner dieser kurzen Abhandlung wenigstens wegen des Inhalts ihren Beyfall nicht versagen werden, wenn auch die Ausführung ihren Wünschen nicht ganz entsprechen sollte. Der enge Raum, der für Schulanschläge bestimmt ist, erlaubt mir aber nicht, in die ältern Zeiten zurücke zu gehen, ob sich schon beträchtliche Schlüsse aus der Vergleichung der Bevölkerung voriger und jetziger Zeiten machen liessen.[4] Ich schränke mich also nur auf die gegenwärtigen Zeiten ein.
.
|      Das Fürstenthum Bayreut zählte

im Jahr 1758 an Einwohnern 105,000.[5]
  1776   – 185,200.[6]
  1777   – 186,600.[7]
Zwischen 1770 und 1779 180,000.[8]
Im Jahr 1787   162,180.[9]
  1787   136,746.[10]

| Im Jahr 1790   185,000.[11]

Zwischen 1776 und 1787 300,000.[12]

Größere Verschiedenheiten in Bestimmung der Anzahl der Einwohner, wird man verhältnißmäßig mit der Größe des Fürstenthums Bayreut in unsern Zeiten, in einem Europäischen Lande nicht leicht antreffen.[13] Es entsteht also die Frage, welche Zahl darunter| der Wahrheit am nächsten komme, dann ob und wie die meisten davon mit einander zu vereinigen seyn möchten. Da aber die Angabe des ungenannten Verfassers im Journal von und für Deutschland von allen übrigen am meisten unterschieden ist, und dem Fürstenthum Bayreut eine solche Menge Einwohner beylegt, die vor ihm kein Statistiker angenommen hat; so halte ich es der Mühe wehrt, sie zu prüfen.

Der Beweis, worauf er seine Meinung gründet, ist folgender. Nach den Kirchenlisten in Herrn Sup. Künneth Zeit- und Handbüchlein waren von 1776. incl. und also in eilf Jahren

Communicanten 2,669,225
Katechumeni 74,659
Lernende Jugend 251,571
 Summe 2,995,455.[14]

Diese mit 11 dividirt, bleiben im Durchschnitt auf ein Jahr 272,314 Menschen.

Dazu kommen die Kinder unter 5 Jahren, die nicht in die Schule gehen, und nach seiner Angabe wenigstens betragen 15000

| Dann die Reformirten " " 2400

  Katholiken " " " 6000
  Juden " " " 3000
 Mithin zusammen 298,714 Menschen.

Dafür die runde Zahl 300,000.[15]

Und so glaubt der Verfasser den Bevölkerungsstand des Fürstenthums Bayreut richtiger bestimmt zu haben, als alle andere.

Ich will einstweilen annehmen, daß diese Angabe richtig sey, und das Bayreuter Land wirklich 300,000 Einwohner habe. Was für seltsame Verhältnisse der sämtlichen Einwohner gegen die Gebornen, Copulirten und Verstorbenen, werden daraus folgen? Verhältnisse, die allen Grundsätzen der Statistiker zur Erforschung der Einwohner eines Landes widersprechen. Denn da selbst nach der, wiewohl nicht ganz richtigen,[16] Angabe des Verfassers von 1776 bis 1786 und also binnen eilf Jahren 76715 Geborne, 18584 Copulirte und 59785 Gestorbene waren; so kommen auf ein Jahr im Durchschnitt

| 6974 Geborne, 1689 Copulirte, 5435 Gestorbene.

Diesemnach würde das Verhältniß

der Gebornen zu den Lebenden wie 1:43.
der Copulirten zu den Lebenden wie 1:177.
der Verstorbenen zu den Lebenden wie 1:55.
seyn.

Nun verhalten sich aber nach den sichersten Berechnungen der besten Statistiker, die sich auf Beobachtungen und Erfahrungen gründen,[17]

die Gebornen zu den Lebenden wie 1:253/4 oder 28 oder höchstens 28.
die Getrauten zu den Lebenden wie 1:108 oder 109.
die Verstorbenen zu den Lebenden wie 1:30 oder 33.

Sollte demnach die Zahl der Bewohner im Fürstenthum Bayreut 300,000 seyn, die sich zu den Gebornen wie 43:1| verhielten; so müßte unser Vaterland jährlich an Bevölkerung abnehmen und wenn auch die Zahl 28 zum Multiplicator angesetzt wird, doch in weniger als 81 Jahren aussterben.

Hier ist der Beweis. Da, wie bereits bemerkt worden ist, wenigstens auf 28 Lebende ein Geborner gerechnet wird; so müßten nach diesem Verhältnisse von 300,000 Lebenden 10714 Geborne im Fürstenthum seyn. Nun sind aber der Gebornen jährlich nur 6974, mithin 3740 weniger, als geboren werden sollten. Multipliciret man diese mit 81, so kommen 302,940 heraus. In weniger als 81 Jahren also würde, nach dieser Rechnung, das Fürstenthum Bayreut ausgestorben seyn, wozu Gott Lob! kein Anschein da ist.

Ferner nehmen die Statistiker mit Recht das Verhältniß der Lebenden gegen die Getrauten wie 108 oder 109:1 an. Es sollten also bey 300,000 Einwohnern wenigstens jährlich 2752 Getraute seyn. Nach den Kirchenlisten kommen aber jährlich nur 1689 Copulirte heraus; also 1063 weniger. Rechnen wir nun auf eine Ehe 31/2 Kinder, welches das geringste ist, das man für unser| Land annehmen kann;[18] so würden doch nach dem Verhältniß der Ehen gegen die Lebenden jährlich 3720 Kinder weniger geboren werden, und also das Vaterland in weniger als 81 Jahren aussterben.

Dagegen bey den Verstorbenen ists gerade umgekehrt. Nach statistischen Grundsätzen stirbt von den Lebenden jährlich der 30 bis 33ste Mensch. Von 300,000 also wenigstens 9090. Nach den Kirchenlisten aber sterben im Bayreuter Fürstenthum jährlich nur 5435. Mithin wäre der Tod gegen die Einwohner unsers Landes weit schonender, als gegen andere, indem er von 300,000 Menschen jährlich 3655 mehr leben ließe, als in andern Ländern Europens.

Schon hieraus erhellet, daß die Angabe des ungenannten Verfassers nicht richtig seyn könne. Noch mehr aber werden wir von der Unrichtigkeit derselben überzeugt werden, wenn wir auf folgende Umstände acht geben wollen.

1. Kein Statistiker hat jemahls die Communicanten-Register als ein Hülfsmittel, die Volksmenge eines Staats zu erforschen, angesehen. Denn ob ihnen schon sonst ihr Nutzen| nicht durchaus abzusprechen ist;[19] so sind sie doch zu diesem Zweck nicht zu gebrauchen. Die meisten Einwohner, besonders auf dem Lande, communiciren jährlich öfters als einmahl, und werden auch von den Predigern jedesmahl mit in ihr Register eingetragen.[20] Manche Erwachsene hingegen communiciren gar nicht. Wie will man sich darauf verlassen? | 2. Hat der Verfasser die Katechumenen besonders gezählt, die doch schon unter der Rubrik der Communicanten enthalten sind.

3. Kommen unter der lernenden Jugend viele wieder vor, die schon unter den Communicanten oder Katechumenen stehen, wie die Schultabellen erweisen.

4. Sind unter den Communicanten auch die ausherrischen Evangelischen mitgerechnet, welche in katholische Orte gepfarrt sind, und die sacra freywillig im Bayreutischen genießen.

5. Bringt der Herr Verfasser die Reformirten in Erlangen auch zweymahl mit in Anschlag, erstlich unter den Communicanten, Katech. und der lernenden Jugend, dann auch unter einer besondern Rubrik.

6. Müßten bey einer Volksmenge von 300,000 Seelen, weit mehrere Kinder unter 5 Jahren angenommen werden, als 15,000.

Endlich ist der Meinung des Verfassers noch ein Umstand entgegen. Das Fürstenthum Bayreut enthält nach gedruckten Angaben[21] 65 Quadratmeilen, nach der Ausrechnung meiner Zöglinge aber zwischen 70| und 74 Quadratmeilen, wofür ich die Mittelzahl 72 annehmen will, bis wir eine bessere und richtigere Landkarte bekommen. Ist jene Angabe richtig; so kommen bey 300,000 Bewohnern auf eine Quadratmeile über 4615 Menschen. Hat aber die Berechnung meiner Zöglinge mehr Wahrscheinlichkeit, so würden dennoch 4166 Menschen auf einer Quadratmeile leben, welches gewiß zu viel ist, da die Landeshauptmannschaft Hof auf 13 Quadratmeilen, die ritterschaftlichen Hintersassen mitgerechnet, nur 32000 Menschen hat, und also auf einer Quadratmeile 2461 Einwohner zählt.[22] Man mag nun also dem Bayreuter Fürstenthum 65 oder 72 Quadratmeilen geben; so würde nach des Verfassers Angabe unser Vaterland volkreicher seyn, als die allermeisten Europäischen Staaten, selbst volkreicher als die Vereinigten Niederlande. Wer kann nun dieß glauben? Gewiß selbst der Verfasser jenes Aufsatzes nicht, wenn ihm ein Zufall| meine kleine Abhandlung in die Hände bringen sollte.

Ich komme nun zu der Meinung derer, die

     180,000
     185,200 Einwohner angeben.
     186,600

Diese gründet sich auf die in der Tabelle A. extrahirten Kirchenlisten aus dem Künnethischen Zeitbüchlein. Nach denselben kommen auf ein Jahr im Durchschnitt

6974 Geborne, 1689 Copulirte, 5435 Gestorbene.

Diese 6974 multiplicirt mit 26 = 181,324
  1689   mit 108 = 182,412
  5435   mit 30 = 163,050
 526,786
 3) 175,595 Mensch.

 Geborne 6974 multiplicirt mit 28 = 195,272
oder Copulirte 1689   mit 109 = 184,101
 Gestorb. 5435   mit 33 = 179,355
 558,728
 3) 186,242

Beyde Differenzen 175,595
 zusammen 186,242
 361,837
 2) 180,918 Menschen.

| Nach den 18 jährigen Listen in der Tabelle B. aber ist die Mittelzahl

 6801 Geborne, 1694 Copulirte, 5570 Gestorbene.
Diese 6801 multiplicirt mit 26 = 176,826
  1694   mit 108 = 182,952
  5570   mit  30 = 167,100
 526,878
 3) 175,626

 Geborne 6801 multiplicirt mit 28 = 190,428
oder Copulirte 1694   mit 109 = 184,646
 Gestorb. 5570   mit 33 = 183,810
 558,884
 3) 186,294

Beyde Differenzen 175,626
 zusammen 186,294
 361,920
 2) 180,960 Menschen.

Und nun die Differenzen
nach 11 jährigen Listen – 180,918
nach 18 jährigen Listen – 180,960
 361,878
 2) 180,939 Menschen.

| Die runde Zahl 180,000 wäre also nach vorstehenden Berechnungen die wahrscheinlichste Volksmenge im Fürstenthum Bayreut.

Aber wie reimen sich damit die von den hochfürstl. Ämtern aufs Jahr 1787 eingesandten Tabellen, davon ich einen Extract sub D. liefere, nach welchen die sämmtlichen gezählten Einwohner nur 136746 Personen[23] betragen? – Sehr wohl. Denn in den Kirchenlisten sind sowohl die ritterschaftl. Hintersaßen, als auch die ausherrischen Eingepfarrten mit angesetzt, in den amtlichen Tabellen aber nur die immediaten hochfürstl. Unterthanen. Darf man nun, wie mich ein Kenner mündlich versichert, die Anzahl der adelichen Hintersaßen überhaupt zwischen 40,000 und 50,000 setzen; so wird die wahre Anzahl der Einwohner, wenn beyde zusammen gerechnet werden, der angenommenen Volksmenge von 180,000 ziemlich nahe kommen.

Die Angabe 162,180 gründet sich bloß auf die Verstorbenen im Jahr 1787 mit 30 multipliciret. Siehe Note 16.

| Was die vom Herrn von Meyern angegebene Zahl von 105,000 Einwohnern betrifft, so ist zu merken:

1. Daß auch diese bloß die immediaten Unterthanen, mit Ausschluß der ritterschaftlichen, angibt.

2. Daß jene Angabe vom Jahr 1758 redet. Seit dieser Zeit aber mußte sich die Anzahl der Unterthanen merklich vermehren, theils wegen verschiedener heimgefallenen oder erkauften Rittergüter, theils wegen des Überschusses der jährlich mehr gebornen als verstorbenen. Denn von 1770–1787 incl. sind, ohngeachtet der beyden traurigen Jahre 1771 und 1772, in allem, 22160 mehr geboren worden. Mithin kommen auf ein Jahr 1231. Weil aber von 1758–1769 theils wegen des siebenjährigen Kriegs, theils wegen der großen Sterblichkeit im Jahr 1759 kein so großer Überschuß angenommen werden darf; theils aber auch in den Jahren 1770–1787 die adelichen Hintersaßen abgerechnet werden müssen; so will ich im Durchschnitt jährlich 1000 mehr geborne annehmen. Es wäre also die Rechnung diese:

| 1758 wurden gezählet 105,000

von 1759–1787 also in
29 Jahren, mehr geborne 29000
So kommen heraus 134,000

welche von der wahren Anzahl wenig unterschieden sind.

Und nun wird sich auch leicht erklären lassen, wie im Jahr 1686 im ganzen Fürstenthum, nach der Tabelle sub C. nur 77764 Menschen gezählt werden konnten. Denn wenn ich bey damahliger geringerer Volksmenge wahrscheinlich jährlich nur 400 mehr Geborne annehmen kann; so wird folgende Rechnung herauskommen:

1686 gezählet     77764
1687–1758 – a 0400 mehr = 28800
1759–1787 – a 1000 mehr = 29000
 135,564

welche der wahren Anzahl der hochfürstl. immediaten Unterthanen noch näher kommen.

Rechne ich also die immediaten Unterthanen und die ritterschaftl. Hintersaßen zusammen, so bleibt die wahrscheinliche Anzahl der Volksmenge im Fürstenthum Bayreut 180,000.


|
(B)
Extract aus den Kirchenlisten des Fürstenthums Bayreut von 1770–1787.
Jahre. Geborne. Copulirte. Verstorbene.
1770 6622 1540 4821
1771 6166 1432 6980
1772 5381 1569 9205
1773 6274 1987 4856
1774 7105 1900 4549
1775 6736 1739 4659
38284 10167 35070
1776 bis
1786 nach
d. Tab. A.
76715 18584 59784
1787 7421 1748 5406
122,420 30,499 100,260
Diese mit 18 dividiret kommen auf ein Jahr im Durchschnitt
68011/9 16947/18 5570
Geborne. Copulirte. Verstorbene.


(C)
Extract aus den 1786 eingesandten Specificationen über die Unterthanen des Fürstenthums Culmbach.
Residenz u. Hauptmannsch. Bayreut 18985
Hauptmannschaft Culmbach 14617
   Hof 06744
   Wunsiedel 11764
   Neustadt a. d. A. 14696
Münchberg, Stockenroth u. Hallerstein 04611
Lichtenberg, Thierbach und Lauenstein 04412
Superintenduren 01935
Summa 77764 Personen.


(D)
Extract aus den 1787 eingesandten Tabellen von der Bevölkerung des Fürstenthums Brandenburg-Bayreut.
Amtshauptmannschaft Bayreut 0,27405
    Culmbach 0,15733
Landeshauptmannschaft Hof 0,26652[24]
Amtshauptmannschaft Wunsiedel 0,16507
Oberamt Gefrees 00,5634
  Creußen und Pegniz 00,7382
Amtshauptmannschaft Erlang 00,9848
Landeshauptmannsch. Neustadt a. d. A. 0,12696
Oberamt Bayersdorf 00,3212
  Hoheneck 00,4479
  Neuhof 00,6611
Amt Eschenau 000,577
Summa 136,746 Personen.


Im Oberlande also 99313 Personen.
Im Unterlande aber 37433


| Zuwachs der Volksmenge seit 100 Jahren von 1686–1787 fast 11/14 – seit 30 Jahren von 1758–1787 fast 3/10

Verhältniß der Todgebornen zu den Gebornen wie 1:25.

Verhältniß der gebornen Töchter zu den Söhnen wie 24:25.

Der Ehen zu den Kindern wie 1:41/8

Der Fornicanten zu den Copulirten wie 1:6.

Der Gebornen zu den Gestorbenen wie 122:100.

72 Quadratmeilen geben 180,000 also, 1 Quadratmeile 2500 Menschen.

Auf ein Haus kommen über 6 Menschen.



  1. Eine Gelegenheitsschrift von 24 Jun. dieses Jahrs, auf 12 Seiten in 4 gedruckt, deren Herr Verfasser es verzeihen wird, daß wir sie hier in weitern Umlauf bringen.
  2. Deutsches Museum 1776. Monat Julius, Seite 663.
  3. Über die Größe und Bevölkerung der sämtlichen europäischen Staaten. Ein Beytrag zur Kenntniß der Staatenverhältnisse, und zur Erklärung der neuen Größen-Karte von Europa. Von A. F. W. Crome. Mit einer darzu gehörigen, illuminirten Karte. (und 14 Tabellen) Leipzig, 1785. 8.
  4. Doch wird es nicht überflüßig seyn, hier zu bemerken, daß schon im vorigen Jahrhunderte unter dem Markgrafen Christian Ernst eine zwey Bogen starke, ohne Beysetzung des Jahrs in Folio gedruckte, höchstwichtige Verordnung an alle Voigteyämter ergangen sey, worin eine richtige und ausführliche Beschreibung des obergebirgischen Fürstenthums verlangt wird; die in 19 Titeln das wichtigste enthält, was zu einer genauen statistischen Kenntniß des Landes gehöret, und werth wäre, durch einen neuen Druck bekannter zu werden. Unter andern wird im vierten Titel die Aufgabe zur Beantwortung vorgeleget: Wie viel Mannschafft und Unterthanen, so uns mit Erbhuldigungs-Pflicht sich würklich verwandt gemacht und eigene Heerdstätte haben? – Vermuthlich hat diese herrliche Verordnung, zu welcher in meinem Exemplar der 6. Oct. 1673. beygeschrieben ist, die Amts-Tabellen veranlasset, welche die Bevölkerung von 1686. enthalten und von denen ich in der Beylage sub. C. einen Auszug liefere.
  5. Nach den lehrreichen und interessanten Nachrichten von der politischen und ökonomischen Verfassung des Fürstenthums Bayreut. Gotha, 1780. 8. Der Verfasser ist Herr v. Meyern, vormahl. hochfürstl. Brandenburg. Cammerherr, Landschaftsrath, und des Brandenburg. rothen Adler-Ordens Ritter, dann kaiserl. Reichs-Post-Director zu Bayreut, welcher aber 1763. in herzogl. Braunschweigische Dienste ging und vor zwey Jahren zu Holzminden an der Weser als Land-Drost starb.
  6. Nach dem beliebten Zeit- und Handbüchlein des Herrn Consistorialrath und Superintendenten M. Künneth dahier, aufs Jahr 1777. Seite 96.
  7. Zeit- und Handbüchlein, aufs Jahr 1778. Seite 78.
  8. Zeit- und Handbüchlein, aufs Jahr 1780. Seite 64. Crome, Über die Größe und Bevölkerung der europäischen Staaten, Seite 366.
  9. Fränkisches Archiv, II Theil, Seite 71.
  10. Nach handschriftlichen Angaben. Siehe Tabelle D.
  11. Nach des Herrn Geh. Kirchenrath und D. Seiler Lesebuch für den Bürger und Landmann. Erlang 1790. Seite 18.
  12. Über die Bevölkerung des Markgrafthum (Fürstenthums) Brandenburg-Culmbach, aus des Herrn C. R. und S. Künneth Zeit- und Handbüchlein vom Jahr 1776. bis 1787, einschl. etc. im Journal von und für Deutschland. Siebender Jahrgang, 1790. 28 St. Seite 155–159.
  13. Im vorigen Jahrhunderte, da statistische Berechnungen noch eine seltne Erscheinung waren, sind solche Verstoße sehr gewöhnlich, aber auch sehr verzeihlich. Wenn demnach, wie man sagt, der berühmte Gerh. Voßius in Frankreich nur fünf Millionen Einwohner fand, (Hrn. von Dohm Miscellaneen statistischen und historischen Inhalts, im Deutschen Museum 1776 Monat Nov. Seite 1036) und dagegen Isaac Voßius, ein noch gelehrterer Philolog, in der Stadt Rom zur Zeit ihres größten Flors Zehn bis vierzehn Millionen Einwohner suchte; (Crome Über die Größe und Bevölkerung von Europa Seite 167); so wundert mich dieses weniger, als wenn Herr Hörschelmann irgendwo dem ganzen Rußischen Reiche nur 200,000 Quadrat-Meilen, und dem europäischen Rußland nur 10,000000 Einwohner giebt.
  14. Siehe die Tabelle sub A.
  15. Journal von und für Deutschland, S. 158.
  16. Siehe die Tabelle A. vergl. mit dem Künneth. Zeit- und Handb. und Journal von und für Deutschland.
  17. Man schließe aber ja nicht von einer einzigen Stadt oder Dorf, oder von einem einzigen Jahre, sondern nehme ganze Länder, und viele Jahre zusammen, wie z. E. Büsching in der Vorbereit. zur Geograph. Kenntniß der Europäischen Staaten, §. 61. weislich erinnert. Denn z. E. in London kommen freylich zuweilen wohl 50 Lebende auf 1 Gebornen. Aber in kleinen Städten und auf dem Lande ist der höchste Multiplicator, den man annehmen kann, die Zahl 28.
  18. Nach der Tabelle A. ist in unserm Lande das Verhältniß der Ehen zu den Gebornen, wie 1:41/8. Ein Beweis der zunehmenden Bevölkerung.
  19. Crome Seite 73. hält sie für ganz unnütze.
  20. Hievon kann sich der Verfasser selbst überzeugen, wenn er nur die wahre Volksmenge irgend in einer Pfarre mit den Communicanten etc. vergleicht. Ich will einige der auffallendsten Beyspiele hieher setzen. Nach den Grundsätzen des Verfassers müßten z. E. im Jahr 1786.
     in der Pfarre Bindlach 1911
     in der Pfarre Hutschdorf 1416
     in der Pfarre Neunkirchen 953
     in der Pfarre Ruggendorf 1315
     in der Pfarre Schauenstein 1985
    ohne die Kinder unter 5 Jahren gewesen seyn. Ich habe aber genaue Tabellen, von diesen und einigen andern Pfarrspielen des Fürstenthums Bayreuth in Händen, die von meinen geliebten Zöglingen, durch mich aufgemuntert, verfertiget worden sind, nach welchen die wahre Volksmenge in obenangeführten Orten folgende ist:
     Bindlach 1094
     Hutschdorf 908
     Neunkirchen 388
     Ruggendorf 552
     Schauenstein 1330
    Welch ein Unterschied! Man schließe auf die übrigen Pfarrspiele!
  21. Seilers Lesebuch. Seite 18.
  22. Der sachkundige und scharfsinnige Herr Verfasser der Übersicht der Stadt und Landeshauptmannschafft Hof. 2. Abth. Seite 3. 4. nimmt dafür die runde Zahl 2500 an.
  23. Es gibt auch hier Varianten, die aber in der Hauptsache nichts ausmachen.
  24. im Jahr 1783 waren 27229 Menschen. Siehe Übersicht von Hof. 2te Abth. Seite 3.