Textdaten
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Autor: Wolfgang Menzel
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Titel: Zur Rosenzeit
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 91–92
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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Zur Rosenzeit.

Die Liebe bleibt wie Rosen immer neu,
Ob ihre Blüte morgen auch vorbei
Und wir von gestern keiner uns erinnern.

Die Lieb’ ist voll wie einer Rose Schoss,

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Woraus sich hundert Blätter ringen los,

Und hundert andre glühen noch im Innern.

Die Lieb’ ist feurig wie ein Rosenblatt,
Das seine Flammen angezündet hat
Am ersten Morgenstrahl der Himmelsrose.

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Die Lieb’ ist himmlisch, wie ein Bild genau

Vom Himmelsrund in jedem Tröpfchen Tau
Die Rose trägt in ihrem tiefen Schosse.

Die Lieb’ ist süss wie würz’ger Rosenduft,
Der unsichtbar beseelt die warme Luft

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Und trunken macht die honigdurst’gen Bienen.


Doch Lieb’ ist kurz auch wie der Rose Tag,
Der schneller endet als der süsse Schlag
Der Nachtigall, die sie beweint im Grünen.

Wolfgang Menzel.
(1798–1878.)