Zur Judenfrage (Hoffmann)/Verteilung
« Geburten- und Sterberaten | Zur Judenfrage (Hoffmann) | Detailansicht » | |||
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
| |||||
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
[16] Die Juden sind in den einzelnen Provinzen des Preußischen Staates sehr ungleich vertheilt. Nach der Zählung zu Ende des Jahres 1840 wohnten deren
In den Provinzen | ||
1) | Posen | 77,102 |
2) | Schlesien | 27,703 |
3) | Rheinprovinz | 26,367 |
4) | Preußen | 25,779 |
5) | Westfalen | 13,766 |
6) | Brandenburg | 13,747 |
7) | Pommern | 6,832 |
8) | Sachsen | 4,262 |
Summe wie vorhin | 194,558 |
Hierunter sind diejenigen 326 mitbegriffen, welche zur Zeit der letzten Zählung im stehenden Heere dienten.
[17] Es wohnten demnach beinahe zwei Fünftheile aller im Preußischen Staate vorhandenen Juden allein in der Provinz Posen, etwas mehr als zwei Fünftheile enthielten Schlesien, Preußen und die Rheinprovinz zusammengenommen, und zwar beinahe zu gleichen Theilen. Endlich war nicht voll ein Fünftheil derselben, aber sehr ungleich, unter die vier Provinzen Westfalen, Brandenburg, Pommern und Sachsen vertheilt. Den geringsten Antheil daran hatte Sachsen, welches nur wenig über 1/46 aller Juden des Preußischen Staates enthielt. Verglichen gegen die Gesammtzahl der Einwohner befand sich ein Jude
In den Provinzen | unter überhaupt | Einwohnern | |
1) | Posen | 16 | |
2) | Preußen | 90 | |
3) | Rheinprovinzen | 98 | |
4) | Westfalen | 101 | |
5) | Schlesien | 107 | |
6) | Brandenburg | 135 | |
7) | Pommern | 155 | |
8) | Sachsen | 385 | |
Im ganzen Staate durchschnittlich unter | 77 | Einwohnern. |
In den einzelnen Provinzen selbst waren die Juden ebenfalls sehr ungleich vertheilt. Insbesondere hatten deren
die beiden westpreußischen Regierungsbezirke | 20,105 |
die beiden ostpreußischen Regierungsbezirke | 5,650 |
und im Militair dieser Provinz standen | 24 |
Summe für die ganze Provinz wie vorhin | 25,779 |
Ferner hatte Juden |
|
Oberschlesien oder der Regierungsbezirk Oppeln | 14,583 |
Latus |
14,583 |
[18]
Transport |
14,583 |
Niederschlesien in dem Regierungsbezirk Breslau | 9,549 |
" " " " " Liegnitz | 2,507 |
Im Militair der Provinz standen | 64 |
Summe für Schlesien wie oben | 26,703 |
Am dichtesten wohnen die Juden überhaupt in den sechs Regierungsbezirken, welche eine gerade Linie durchschneidet, die von Danzig nach Ratibor gezogen wird; diese sind: Danzig, Marienwerder, Bromberg, Posen, Breslau und Oppeln; und zwar bewohnen sie vornämlich in Westpreußen den westwärts der Weichsel und in Schlesien den ostwärts der Oder belegenen Theil der Provinz. Die geringst Zahl von Juden hatten unter ihren Einwohnern die Regierungsbezirke Merseburg und Stralsund, nämlich ersterer 442, letzterer nur 171; auch von diesen ist der größte Theil erst dort ansäßig geworden, seit die weiland sächsischen Landestheile unter Preußische Landeshoheit kamen. Am Ende des Jahres 1816 hatte der Regierungsbezirk Merseburg nur 160 Einwohner jüdischer Religion.
In nachstehend benannten 25 Städten des Preußischen Staats befanden sich Judengemeinden von mehr als tausend Mitgliedern. Es wohnten nämlich Juden in:
1) Posen | 6,748 |
2) Berlin | 6,458 |
3) Breslau | 5,714 |
4) Kempen im Regierungsbezirk Posen | 3,556 |
5) Liffa ebendaselbst | 3,466 |
6) Danzig | 2,467 |
7) Krotoszyn im Regierungsbezirk Posen | 2,203 |
8) Inowrazlaw im Regierungsbezirk Bromberg | 2,049 |
Latus |
32,661 |
[19]
Transport |
32,661 |
9) Rawicz im Regierungsbezirk Posen | 1,780 |
10) Gnesen im Regierungsbezirk Bromberg | 1,680 |
11) Rogasen im Regierungsbezirk Posen | 1,630 |
12) Schwersenz ebenda | 1,631 |
13) Gräz ebenda | 1,620 |
14) Zempelburg im Regierungsbezirk Marienwerder | 1,583 |
15) Schwerin im Regierungsbezirk Posen | 1,568 |
16) Königsberg in Preußen | 1,522 |
17) Filehne im Regierungsbezirk Bromberg | 1,467 |
18) Fordon ebenda | 1,422 |
19) Wreschen im Regierungsbezirk Posen | 1,352 |
20) Ostrowo ebenda | 1,327 |
21) Kurnik ebenda | 1,170 |
22) Meseritz ebenda | 1,155 |
23) Wittkowo im Regierungsbezirk Bromberg | 1,150 |
24) Czarnikau ebenda | 1,081 |
25) Chodziesen ebenda | 11,069 |
Summe |
56,888 |