Wildfütterung im königlichen Tiergarten zu Moritzburg

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Titel: Wildfütterung im königlichen Tiergarten zu Moritzburg
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 44, S. 737, 740
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[737]

Wildfütterung im königlichen Tiergarten zu Moritzburg.
Nach dem Leben gezeichnet von J. R. Wehle.

[740] Wildfütterung im Königlichen Tiergarten zu Moritzburg. (Zu dem Bilde S. 737.) In einer wasserreichen, durch etwa 30 Teiche ausgezeichneten Gegend, drei Stunden nördlich von Dresden, am Rande der Dresdener Heide, ließ Kurfürst Moritz von Sachsen im Jahre 1543 ein Jagdschloß erbauen. Romantisch erhob sich die neue „Moritzburg“ auf einer Jnsel des an 900 Meter langen „Schloßteiches“ und ihre Lage gefiel den Nachfolgern des Gründers, die das Schloß erweiterten und verschönerten. Der prachtliebende August der Starke gab hier so manches seiner üppigen Jagd- und Hoffeste in Gegenwart glänzender Kavaliere und in Schönheit erstrahlender Damen und damals schaukelte auch auf den Wogen des Großen Teiches eine Fregatte, die der verschwenderische Fürst, der gleichzeitig mit dem sächsischen Kurhut die Krone Polens trug, mit holländischen Matrosen bemannen ließ. In unseren Tagen kommt der sächsische Hof seltener nach der Moritzburg, aber gerade in dieser Verlassenheit macht das Schloß mit seinen herrlichen Teichen, Parkanlagen, Pavillons etc. einen geradezu märchenhaften Eindruck. Die Dresdener können es mit der Bahn in einer Stunde erreichen und suchen oft in dem romantischen Parke Erholung. Beliebt als Ausflugsort ist namentlich der große Wildpark, der sich durch einen prachtvollen Wildstand auszeichnet. Die Tiere sammeln sich täglich am Spätnachmittage an gewissen Plätzen, um ihre Fülterung zu erwarten. Aus allen Richtungen kommen Hirsche, Rehe und Wildschweine aus dem Walde auf die Wiesen und ein eigenartiger Anblick ist es dann, die zierlichen Rehe inmitten der borstigen Unholde, der Wildschweine, zu sehen, während der majestätische Hirsch mit seiner Sippe im Hintergrunde hält, dem Menschen nicht recht trauend. Diese anmutige und fesselnde Scene in dem stillen Wildparke hat Prof. J. R. Wehle auf unserem Bilde lebensvoll wiedergegeben.