Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1895)
Heft 5
Bearbeiten[84] Fräulein H. K. in Zürich. In der Nordostdeutschen Gewerbeausstellung in Königsberg ist allerdings eine besondere Abteilung für Frauenarbeit mit Einschluß der litterarischen Produktion vorgesehen. Sie müssen sich aber dazu halten, da durch ein Rundschreiben des Komitees an die Presse alle Schriftstellerinnen, die in Ostpreußen, Westpreußen und Posen geboren sind oder dort ihren Wohnsitz haben und gesonnen sind, ihre Schriften bei dieser Gelegenheit auszustellen, ersucht worden sind, ihre Adressen bis spätestens Ende Januar an Frau Chefredakteur Anton, Schützenstraße 12, oder Frau Babette Loewi (B. Herwi), Paradeplatz 45, in Königsberg i. Pr. mitzuteilen, von denen sie die näheren Bedingungen erfahren können.
Heft 8
Bearbeiten[132] J. H. in Prag. Der Schriftsteller Johannes van Dewall ist bereits am 16. April 1883 in Wiesbaden gestorben.
Alte Abonnentin S. E. in Bonn und Ch. G. W., Texas. Wir bitten um gefl. Angabe Ihrer vollständigen Adresse.
St. in Weißenburg i. E. Die Auflösung der Schachaufgabe in Beilage 2 zu Nr. 41 des Jahrgangs 1891 finden sie in der Beilage 3 zu Nr. 42.
Heft 10
Bearbeiten[164] Fräulein E. R. in Dresden. Gerade für Gesuche dieser Art ist vor einigen Monaten die besondere Abteilung „Kleiner Vermittler“ im Anzeigenteile der „Gartenlaube“ eingerichtet worden. Allen denen, die eine Stelle als Stütze der Hausfrau, Bonne, Gouvernante, Lehrer, Erzieher etc. suchen, welche Schulen, Pensionen und andere Unterkunftsgelegenheiten von bestimmter Art nachgewiesen haben oder anzeigen möchten, gewährt die neue Einrichtung eine beträchtliche Ermäßigung der Anzeigengebühren. Anderseits setzt der „Kleine Vermittler“ unsere Leser in die Lage, alle derartigen Anzeigen an einem bestimmten Platze in übersichtlicher Anordnung finden zu können. Er bewährt sich schon jetzt als ein vielbenutztes und allgemein beachtetes Centralorgan für Angebot und Nachfrage auf diesen Gebieten. – Anzeigen für diesen „Kleinen Vermittler“ sind nicht an die Redaktion oder Verlagshandlung der „Gartenlaube“, sondern an Herrn Rudolf Mosse in Berlin und an dessen in zahlreichen größeren Städten bestehende Agenturen zu senden.
P. S. 19 in Prag. Wir bitten um Angabe Ihrer vollständigen Adresse.
Musiklehrer in Graz. Ein für Ihre Zwecke gut geeignetes und durch die eben erschienene vierte Aufläge auf den neuesten Stand der Dinge gebrachtes musikalisches Nachschlagewerk ist Riemanns Musiklexikon (Leipzig, Max Hesse). Wir haben bei vielfacher Benutzung des Buches den Eindruck gewonnen, daß es zuverlässig und – an gerechten Anforderungen gemessen – auch vollständig ist.
Heft 17
Bearbeiten[292] Die Accumulatoren-Straßenbahn zu Hagen i. W. In dem Aufsatz „Der Accumulator“ in Nr. 6 des lauf. Jahrgangs der „Gartenlaube“ ist bereits erwähnt worden, daß man sich in Berlin mit Versuchen behufs Erprobung des Accumulatoren-Betriebes für Straßenbahnen ernstlich befaßt. Diese Versuche haben in diesen Tagen ihren vorläufigen Abschluß erhalten. Vorher aber schon ist zu Hagen i. W. die erste Accumulatoren-Straßenbahn Deutschlands dem Betrieb übergeben worden. Dank den energischen Bemühungen der Accumulatorenfabrik, Akt.-Ges., zu Hagen ist es bei der Ausführung dieser Bahn fast vollständig gelungen, die vielen den amerikanischen Einrichtungen ähnlicher Art anhaftenden Mängel mit Geschick zu vermeiden. Der durch die Gesellschaft vorzugsweise und eigens für Zugbeförderungszwecke erbaute Accumulator ist der Kupfer-Zink-Accumulator nach dem System Waddel-Entz, dessen Gewicht sich zum Gewichte des Blei-Accumulators wie 0,55:1 verhält. Die Konstruktion des Accumulators ist folgende. In einem Stahlblechgefäße sind 6 positive und 7 negative Elektroden angeordnet. Die positiven Elektroden bestehen aus Kupferdrahtspiralen, auf welche durch eine besondere Fabrikationsmethode Kupferoxyd in einem Kupferdrahtgespinst eingebracht ist. Jede Platte erhält eine Baumwollenumhüllung. Die negativen Elektroden bestehen aus Stahlblech. Das Elektrolyt ist Zink-Alkali-Lauge. Die Wagen sind in normaler Größe für 12 Sitz- und 11 Stehplätze eingerichtet, die Motoren für 15 Pferdestärken normaler Leistung gebaut. Jeder Wagen enthält 2 Batterieträger zu je 44 Elementen, welche von der Stirnseite unter die Wagensitze eingeschoben werden. Die verschiedenen Geschwindigkeiten werden durch besondere Schaltungen ohne Energieverlust reguliert. Die zunächst betriebene Strecke war 3,13 km lang, die neue Strecke Hagen-Eckesey mit 2,84 km gelangte zum 1. April in Betrieb. Die schärfste Krümmung beträgt 15 m Radius, die größte Steigung 1:25, die maximale Geschwindigkeit 12 km in der Stunde. Eine einzelne Ladung reicht für mehr als 30 km. Die Wagen fahren zur Auswechslung der entladenen Accumulatoren gegen geladene vor eine Schiebebühne und werden dort binnen 5 Minuten durch Handkurbeln mit neuen Accumulatoren im Umtausch gegen die alten versehen. Zur Bedienung genügt
ein Mann. In Hagen findet die Ladung in der Kraftanlage des Werkes statt; wäre solche zu anderen Zwecken nicht vorhanden, so würde eine Dynamomaschine von 20 Pferdekräften mit Kesseln und entsprechender Reserve genügen. P. Kurgaß.
Heft 21
Bearbeiten[356] O. B., Koslowka, Rußland. Auch der nächste Roman von E. Werner wird in der „Gartenlaube“ erscheinen. Wir haben bereits in unserer Ankündigung des laufenden Jahrgangs darauf hingewiesen; der Titel heißt „Fata Morgana“.
S. R. W. in Zittau. Von Ihrer freundlichen Einsendung können wir leider keinen Gebrauch machen.
Ein schwedischer Abonnent. Wir bitten um Angabe Ihrer Adresse.
„Botanicus“ in Brünn. Von Dr. Udo Dammer giebt es zwei Werke für Pflanzensammler: ein ausführliches „Handbuch“ und eine kurzgefaßte „Anleitung“, beide im Verlage von Ferd. Enke in Stuttgart erschienen. Das letztere enthält nur die rein praktischen Teile des größeren Werks und ist dazu bestimmt, auf die Exkursion mitgenommen zu werden. Danach werden Sie wohl selbst entscheiden können, welches von beiden Büchern Ihren Zwecken am besten entspricht.
Heft 28
Bearbeiten[484] Langjährige Abonnentin in Moskau. Wenn wir ein Tagesereignis rasch berücksichtigen wollen, so müssen wir dies auf der Beilage thun, welche zuletzt gedruckt wird und deren Herstellung keine so lange Zeit in Anspruch nimmt, wie die der Nummer selbst. Das und nichts anderes war auch der Grund, weshalb das betreffende Bildnis auf der Beilage erschien.
Heft 31
Bearbeiten[532] G. G. in Andernach. Sie müssen zwei Sammlungen unterscheiden. Als der „Pharus am Meere des Lebens“ wegen seiner Reichhaltigkeit und seiner zweckmäßigen Anordnung so großen Anklang fand, ließ der Verfasser Carl Coutelle eine „Neue Folge“, ganz im Geiste der ersten, aber mit neuen Sprüchen, erscheinen. Jene erste Sammlung hat bereits über zwanzig, diese zweite bereits die zwölfte Auflage erlebt (Leipzig. Jul. Bädeker). Beide zusammen bilden eine fast unerschöpfliche Fundgrube von Sprüchen der Lebensweisheit, eine richtige „Anthologie für Geist und Herz“.
F. H. in D.. Leider nicht verwendbar.
Heft 37
Bearbeiten[628] Herrn A. F. in München. In der That besteht in Siebenbürgen ein Verein, der die dort ansässigen Deutschen zusammenfaßt. Der genaue Name desselben lautet: „Verein Angehöriger des Deutschen Reiches in den siebenbürgischen Teilen des Königreiches Ungarn zu Hermannstadt“, Vorsitzender ist Herr Buchhändler Georg Meyer daselbst. Der Zweck des Vereins, seine in Siebenbürgen wohnenden oder durchreisenden hilfsbedürftigen Landsleute nach Kräften zu unterstützen, verdient gewiß Ihre Teilnahme, da der Zuzug von unterstützungsbedürftigen Landsleuten, welche in den unteren Donauländern und dem Orient Arbeit suchen, gerade in diesem östlichsten Gebiete deutschen Volkstums ein sehr großer ist.
Heft 40
Bearbeiten[699] Liebhaberphotograph in Twer. Die Litteratur für Liebhaberphotographen ist schon zu einer kleinen Bibliothek herangewachsen. Als ein ganz vortreffliches Handbücklein hebt sich aus der Masse heraus das „Photographische Notiz- und Nachschlagebuch für die Praxis“ von Ludwig David und Charles Skolic (Halle a. d. S., Wilhelm Knapp), das Ihnen in allen Fällen wohl den besten Rat geben wird.
Heft 43
Bearbeiten[740] A. H., Ingenieur der österr.-ungar. Staatseisenbahn in Wien. Wir bitten um Angabe Ihrer vollständigen Adresse.
J. K. in Marienwerder. Wir sind ganz mit Ihnen einverstanden, daß die Verbreitung staatsrechtlicher und volkswirtschaftlicher Kenntnisse in den breiten Schichten des Volkes in unseren Zeiten von hohem Werte ist. Schon das Allgemeine Wahlrecht legt jedem männlichen Staatsbürger die Verpflichtung auf, sich über staatliche Angelegenheiten, soweit es in seinen Kräften steht, zu unterrichten. Als eine Schrift, die diesem Zwecke dient, nennen wir Ihnen die bei R. Voigtländer in Leipzig herausgekommene „Deutsche Bürgerkunde“ von Dr. A. Giese.
Heft 50
Bearbeiten[856] F. M. in Soden. Das vom Vaterländischen Frauen-Zweigverein in Nizza daselbst errichtete Pflegehaus ist für deutsche Reichsangehörige bestimmt, die gesundheitshalber den Winter im Süden verbringen sollten und die bisher dafür erforderlichen Kosten nicht bestreiten können. Das deutsche Pflegehaus in Nizza bietet ein sehr gutes Unterkommen zu verhältnismäßig sehr billigem Preis und ist vom 1. November bis 1. Mai geöffnet. Aufnahmegesuche richtet man an die Präsidentin des Vereins Frau von Zelewski-Denzin in Lauenburg, Pommern.
K. L. in Fulda. Sie wollen wissen, wie viel Geld in Gold und Silber auf der Erde vorhanden ist? Auf Heller und Pfennig vermag niemand die Summe anzugeben, aber annähernde Schätzungen sind wohl vorhanden. Eine solche finden Sie in „Hübners Geographisch-statistischen Tabellen aller Länder der Erde“ (Ausgabe 1895, Verlag von Heinrich Keller in Frankfurt a. M.). Der „monetarische Edelmetallvorrat“ aller Länder der Erde betrug demnach im Jahre 1892: an Gold in Münzen und Barren 16 Milliarden 20 Millionen Mark und an Silber in Münzen 17 Milliarden 249 Millionen Mark.