Volksstimmen über die Gründung des deutschen Reichs

Textdaten
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Autor: Die Redaktion
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Titel: Volksstimmen über die Gründung des deutschen Reichs
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aus: Die Gartenlaube, Heft 18, S. 579
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1890
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[579] Volksstimmen über die Gründung des Deutschen Reichs. Wenige Monate nur trennen uns noch von dem zwanzigsten Jahrestage der Gründung des Deutschen Reiches. Das großartige Ereigniß ist tausendfältig gefeiert worden in Rede und Gedicht, und ein erhabenes Denkmal dort auf der grünen Höhe des Niederwalds legt in Stein und Erz vor den spätesten Geschlechtern Zeugniß ab von der überwältigenden Macht der Bewegung, welche die Errungenschaft der Jahre 1870 und 1871 in den Gemüthern des deutschen Volkes wachrief.

Die Germania auf dem Niederwald ist das stolzeste, das gewaltigste, das eindrucksvollste Erinnerungszeichen an jene große Zeit. Aber sie ist nicht das einzige! Allüberall drängte die gehobene Freudenstimmung über das Gewonnene zu einem sichtbaren Ausdruck. Von dem weithin das Land beherrschenden Standbild bis zur schlichten Gedenktafel an Baum oder Fels, an Haus oder Kirche ist ein weiter Abstand; und doch will es uns scheinen, als ob diese letzteren oft nicht minder eindringlich zum Herzen des nachwachsenden Geschlechtes sprächen und nicht minder ergreifend für die Tiefe der Empfindung unter den Zeitgenossen von damals zeugten, als die großartigen Schöpfungen der Kunst, zu denen die führenden Männer der Nation die erzgegossenen Sprüche ersonnen haben. Jene bescheidenen, oft vielleicht formlosen Aeußerungen, die ohne jeden andern Antrieb rein aus der Tiefe der mächtig berührten Volksseele geflossen sind, sie enthüllen dem wahrheitsuchenden Auge des Geschichtsforschers oft mehr als die Kundgebungen mehr oder weniger offizieller Kreise.

Auf Seite 576 dieses Heftes ist die Inschrift der alten Eiche bei Krayn abgedruckt.

Solche Inschriften haben wir im Sinne, wenn wir uns heute an alle unsere Leser mit der Bitte wenden, uns „Stimmen des Volkes über die Gründung des Reiches“ sammeln zu helfen, die wir dann zum 18. Januar 1891 in der „Gartenlaube“ der Oeffentlichkeit übergeben könnten. Ausdrücklich bemerken wir, daß die Inschriften an größeren künstlerischen Denkmälern hier bei Seite bleiben sollen; selbstverständlich fallen auch etwaige kurze Vermerke wie „Gestiftet zum Andenken am die Aufrichtung des Deutschen Reichs“ oder dergl. weg. Das angeführte Beispiel zeigt am besten, was wir suchen. – Wir bitten, in der Abschrift des Textes, in der Bezeichnung des Gegenstandes, welcher die Inschrift trägt, sowie in allen etwa sonst zu machenden Angaben über Verfasser oder dergl. ja recht genau zu sein, damit keine Irrthümer sich einschleichen.

Allen aber, die uns bei dem vaterländischen Werke behilflich sein werden, im voraus schon unseren herzlichen Dank! Die Redaktion.