Eine deutsche Kolonialmünze
[579] Eine deutsche Kolonialmünze. Unsere obenstehenden Abbildungen zeigen die erste deutsche Kolonialmünze, welche auf Rechnung der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft kraft des derselben vom deutschen Kaiser verliehenen Rechts durch die königliche Münze in Berlin geprägt worden ist. Es ist ein aus fast reinem Kupfer hergestelltes Geldstück, etwas größer als unser Einmarkstück. Auf der einen Seite trägt es im Ring um den Reichsadler in lateinischen Buchstaben die Inschrift „Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft“ und die Jahreszahl 1890, auf dem von einem Lorbeerkranz umrandeten Innenraum der andern Seite in arabischer Schrift die Worte: „Die Deutsche Gesellschaft“.
Von diesen „Kupferpesas“ gehen 64 auf eine Rupee. Da die letztere nach dem heutigen Silberpreis etwa den Werth von 1 Mark 75 Pfennig hat, so würde unsere Kolonialmünze ungefähr 2,7 Pfennig gelten.
Den Kupferpesas sollen in einigen Monaten noch silberne Rupees folgen, die in der Größe ungefähr unserem Zweimarkstück entsprechen werden. Dieselben werden, im Unterschied von den Reichsmünzen, den Kopf des Kaisers Wilhelm II. nicht unbedeckt, sondern mit dem Garde du Corps-Helm bekleidet zeigen. =