Textdaten
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Autor: Michel Buck
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Titel: Voar Ahla stoht a Linda
Untertitel:
aus: Bagenga’. Gedichte in oberschwäbischer Mundart. S. 96-97
Herausgeber: Friedrich Pressel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: bis 1888
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Robert Lutz
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Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[96]

Voar Ahla stôht a Linda.[1]

Voar Ahla stôht a Linda,
A Linda mächtig alt,
Zua deanar menger Pilger
In seini Näuta wallt.

5
Sie birgt im Nascht[2] en Kerker,

Im Naschtloch hohl und foul,
Dô sitzt der Heiland gfanga
Wohl an der Matersoul.[3]

Sei’ Blick ischt zum Verbarma,

10
Daß s Heaz oim mächtig klopft

Und s Wasser uß die Auga
Voar Loid und Jomer tropft.

[97] O i verstand sei’ Klaga,
Miar saits jô sei’ Geduld:

15
„Daß i so schwer muaß leida,

Bischt du, o Sünder, schuld.“

Nôch isch mer d Wealt a Grousa
Mit äller iahrer Luscht,
I fall uffs Bänkle nieder

20
Und klopf betrüabt an d Bruscht.


Und z Ahla voar der Linda,
Dô stôht ma’ trourig na’
Doch fröhle[4] gôht ma’ weiter,
Drum kaihr i geara[5] a’.[6]


  1. Ahlen OA. Biberach.
  2. Ast.
  3. Martersäule.
  4. fröhlich.
  5. gerne.
  6. kehre ein.