Vater und Tochter
[20] Vater und Tochter. Der neulich von uns empfohlene Roman: „Nach dem Sturme“ von B. Renz (Leipzig, Ernst Keil’s Nachfolger) hat zum Verfasser den Vater von Wilhelmine Heimburg und ist von diesem seiner Tochter gewidmet worden. Das Widmungsgedicht schildert uns einen Traum des Dichters, der die Hauptgestalten, welche die Phantasie der Tochter geschaffen, um sich versammelt sieht, bereit, der Dichterin mit Blumenspenden zu huldigen:
„Und nun, ein heimlich Flüstern, ein Erröthen,
Und endlich laut, daß ich es hören kann:
‚Ihr Vater ist’s, gebt ihm die Blumenspenden
Für sie, die uns so rein, so schön und wahr – – ‘
Da wacht’ ich auf und stand mit leeren Händen.
Doch jener Worte Deutung ist mir klar,
Klar, wie sie Allen, die mit dir empfinden,
Was rein und wahr und schön. Kein Traumbild mehr,
Die Wirklichkeit, glaub’ mir, wird dir noch winden
Der Kränze viel’, duftig und blüthenschwer.“
Gewiß werden sich alle Leser und Leserinnen der „Gartenlaube“ diesen Blumenspendern und Blumenspenderinnen anschließen und sich der poetischen Huldigung erfreuen, welche der Vater seiner Tochter widmet. †